Ex-Direktor Kretschmer stürzte sich von der Schlachthofbrücke und erlitt mehrfache Wirbelbrüche.
Eine härtere Strafe gab es für einen Menschen unter Betrugsverdacht wohl in diesem Land noch nie – und er hat sie sich selbst aufgebürdet: Der frühere Technische Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus Kretschmer, wird nach seinem Verzweiflungssprung von einer Brücke Anfang Februar querschnittgelähmt bleiben. Die Verletzungen sind so furchtbar, dass der Manager im Zwielicht – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – von der Kripo noch immer nicht einvernommen werden konnte.
800.000 Euro.
In der „Chirurgie West“ des LKH Salzburg dämmert
Kretschmer einer ungewissen Zukunft entgegen. Sicher scheint laut Ärzten nur
eines: Der 49-Jährige wird sein weiteres Leben im Rollstuhl verbringen
müssen.
Seit einer Sonderprüfung der Festspiele ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Ex-Direktor, weil der 800.000 Euro veruntreut haben soll. Überdies wird Kretschmer vorgeworfen, er habe auch bei Auftragsvergaben an Firmen die Hand aufgehalten.
Selbstmordversuch.
Der tiefe Fall vom Society-Star an der
Salzach (Luxusvilla, Porsche Cayenne) zum mutmaßlichen Kriminellen, dem
U-Haft und Pfändungen drohten, trieben Kretschmer vor sechs Wochen zu einem
Selbstmordversuch: Nahe seinem Haus sprang er von der Schlachthofbrücke vor
fahrende Autos – und überlebte; allerdings mit mehrfachen Wirbelbrüchen. Bis
zur Anklage wird es vermutlich noch Monate dauern.