Die vier Rumänen hatten Friseurläden in ganz NÖ ausgeräumt.
Nein, man sieht ihnen nicht an, dass sie Trockenhauben, Haarpflegemittel und knallbunte Nagellacke lieben. Tudorel C., Alexandru F., Iosif T. und Constantin B. wirken wie ganz normale Macho-Männer. Doch sie kennen die Feinheiten von Kosmetik und Haarindustrie genau, denn für jene vier rumänischen Männer, die sich gestern im Landesgericht Wr. Neustadt verantworten mussten, war der Inhalt von Friseurgeschäften ihr Beruf. Insgesamt acht Friseure von Sollenau über Horn bis Wien haben die Männer zwischen April und Juli 2010 ausgeräumt. Das bedeutet für die Anklage nicht nur mehrfachen Einbruch und Schaden im Wert von mehr als 20.000 Euro, sondern auch den Vorwurf der "kriminellen Vereinigung" – denn die Mafia lieferte ihre Beute nach Rumänien und verkaufte die Sachen dort. Nebenbei brachen sie aber auch in andere Geschäfte ein und nahmen mit, was Spaß machte, wie etwa eine Badezimmerwaage (!).
Begonnen hat die Einbruchsserie der "Figaro-Diebe" am 25. April 2010. Damals räumten sie in Sollenau ein Geschäft aus und schnappten sich Laptop und eine Hifi-Anlage. Danach widmeten sie sich ihrer Leidenschaft. Am 19. Mai erbeuteten sie Kosmetik und Friseurhandwerkzeug um 7.000 Euro in Hof am Leithagebirge, gleich danach fuhren sie nach Mannersdorf und holten sich beim dortigen Friseur Equipment um 4.800 Euro. So ging das Coup für Coup. Sie hinterließen aber überall ihre Fingerabdrücke und so wurde ihnen schließlich auch das Handwerk gelegt.
Die vier Männer wurden am Montag zu drei bis fünf Jahren Haft verurteilt. Nicht rechtskräftig.