Der Westen und Süden Wiens wird mit Dauer-Fluglärm zugeschallt.
In zahlreichen Mails haben sich ÖSTERREICH-Leser über die aktuelle „Fluglärm-Hölle“ beschwert. Tatsächlich ergaben Recherchen, dass in den vergangenen zwei Wochen die meisten aller Flughafen-Anflüge über die Westschneise, also quer über Wien, geführt haben. Und das ist eher ungewöhnlich. Normalerweise fliegen hier die wenigsten Maschinen drüber. „Wegen des anhaltenden Südostwinds müssten die Flieger diese Route nehmen“, heißt es seitens der zuständigen Austro Control.
So donnern also bis zu 326 Flugzeuge pro Tag über die Westeinflugschneise. Das bedeutet eine jeweils bis zu zweistündige Dauerbeschallung in den Morgen- und Abendspitzen. Hunderttausende Wiener sind davon betroffen.
Spitäler betroffen
„Und was kaum einer thematisiert: Unter dieser Flugroute liegen sechs Spitäler und ein großes Altenheim“, regt sich FPÖ-Mandatar Toni Mahdalik auf. Er will im Gemeinderat einen Antrag stellen, dass die Flugrouten so geändert werden müssen, dass die Jets nicht mehr über Gesundheitseinrichtungen fliegen.
Mehr Flüge als vereinbart
„Tatsächlich fliegen mehr Flugzeuge über die Westschneise, als mit der Austro Control im Mediationsvertrag vereinbart“, ärgert sich auch der Grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch. Ihn stört, dass es keine Sanktionen gegen die Austro Control gibt: „Der Vertrag ist ein leeres Versprechen. Neue Flugrouten über dünn besiedelte Gebiete sind längst überfällig.“
Dritte Flughafenpiste
Doch die würde es erst mit der Eröffnung der geplanten dritten Flughafenpiste geben, betont SPÖ-Umweltsprecher Erich Valentin. „Andernfalls wird es noch mehr Überflüge über Wien geben“, warnt der SPÖ-Mandatar.