Südsteiermark

Frauen-Peiniger in U-Haft

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49-Jähriger soll Frau wochenlang festgehalten und misshandelt haben.

Der 49-Jährige, der eine 40 Jahre alte Frau in seinem Haus in der Südoststeiermark mehrere Wochen gefangenen gehalten, vergewaltigt und schwer verletzt haben soll, wird aller Voraussicht nach noch am Mittwoch in U-Haft genommen. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hansjörg Bacher, sagte, werde vorläufig wegen fortgesetzter Gewaltausübung ermittelt.

Inzwischen wurden weitere Details aus der Zeit des Martyriums bekannt. Demnach war das Opfer von dem Rumänen durch Schläge und Drohungen gefügig gemacht worden. Er sperrte die Frau ein und trug den Schlüssel um den Hals. Über Handy hatte sie nur mit ihrem Ex-Mann Kontakt, der eine der wenigen Bezugspersonen der rumänischen Staatsbürgerin in Österreich. Ihre Lage konnte sie ihm nicht schildern, weil der 49-Jährige die Telefonate überwachte. Er drohte auch, dass er sie umbringen würde, falls sie etwa bei einem der Einkäufe mit ihrem Auto zu flüchten versuchen sollte.

Erst ein Alkoholexzess, der einem Gewaltausbruch des Peinigers folgte, eröffnete der Frau am vergangenen Sonntag die Möglichkeit zur Flucht. Sie fuhr mit gebrochenen Rippen zu ihrem Ex-Mann, der sie ins Krankenhaus brachte. Dort vertraute sie sich den Ärzte an. Der Verdächtige wurde festgenommen und in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Bei den ersten Einvernahmen war er nicht geständig.

In der oststeirischen Gemeinde, in der sich der Vorfall ereignete, zeigte man sich am Mittwoch betroffen und ratlos: "Der Mann galt als überaus hilfsbereit und zuvorkommend. Man kann nur mutmaßen, dass da Alkohol im Spiel war", meinte der Bürgermeister. Der Rumäne, der sich vor gut fünf Jahren in dem etwas abgelegenen Bauerhof eingemietet hatte, sei von der Dorfgemeinschaft positiv angenommen worden und integriert gewesen.



 

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