Babys wurden ihren Eltern entrissen und in Heime gesteckt. Dort wurden sie missbraucht.
Die frühere SPÖ-Nationalratabgeordnete Irmtraut Karlsson sorgt mit ihrem Buch Verwaltete Kinder – Der österreichische Heimskandal für Aufsehen: Gastarbeiter-Babys sollen in den 1960ern und 1970ern in Heime gesteckt worden sein – teils gegen den Willen der Eltern.
Der Grund für die Wegnahme der Säuglinge sollen laut Karlsson die „schlechten Wohnbedingungen der Gastarbeiter“ gewesen sein. Viele hatten nicht mal eine Kochnische in ihrer Unterkunft. Die Kinder landeten dann in Heimen, wo eine ungewisse Zukunft auf sie wartete. Als skandalös bezeichnet sie den damaligen Umgang mit den Kindern. Konkret werden Heime in den Tiroler Ortschaften Axams und Arzl erwähnt, wo die Hälfte der 70 Gastarbeiterbabys untergebracht war. Laut einer Untersuchung aus dem Jahre 1979 sollen sie dort schlecht betreut und sogar misshandelt worden sein. Was aus den Kindern wurde, ist unbekannt. „Ich wünsche mir mehr Forschung über das Schicksal dieser Kinder“, sagt Karlsson.