Weit weniger Teilnehmer als beim letztjährigen Aufmarsch.
Etwa 10.000 Menschen haben sich am Montag in Moskau am sogenannten Russischen Marsch beteiligt, auf dem Ultranationalisten jährlich gegen Ausländer demonstrieren. Mit Spruchbändern wie "Heute eine Moschee, morgen der Jihad", machten sie gegen muslimische Einwanderer Stimmung, wie AFP-Reporter beobachteten. Am Rande des Marsches war es in den Vorjahren regelmäßig zu Ausschreitungen gekommen.
In diesem Jahr folgten weit weniger Russen dem Aufruf, als die Organisatoren erhofft hatten. Die US-Botschaft rief US-Bürger auf, sich von der Kundgebung in einem Arbeiterbezirk von Moskau fernzuhalten. Angesichts der "extremen Gewalt" bei vorherigen nationalistischen Demonstrationen könne es auch diesmal an jedem Ort der Stadt zu "spontanen Demonstrationen" kommen.
Die Zuwanderung vieler Gastarbeiter aus den verarmten früheren Sowjetrepubliken im Kaukasus oder Zentralasien hat die ethnischen Spannungen in Russland angeheizt. Eine neue Eskalationsstufe wurde am 13. Oktober erreicht: Nachdem es hieß, ein junger Moskauer sei von einem Ausländer getötet worden, randalierten tausende Menschen auf einem Großmarkt und riefen rassistische Parolen. Die Polizei reagiert mit einer Razzia gegen Gastarbeiter.