Plus 17 Prozent bei Anzeigen

Gewalttaten auf 10-Jahres-Hoch

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Die neue Kriminalstatistik zeigt: Fast eine halbe Million Straftaten wurden verübt.

Wien. Starker Anstieg der Kriminalität. Es gibt – wie Experten befürchteten – mit dem Wegfall der Corona-Maßnahmen eine deutliche Zunahme an Straftaten. Das belegt die gestern vom Innenministerium vorgestellte Kriminalitätsstatistik des Jahres 2022.

Halbe Million: Insgesamt gab es 488.949 angezeigte Straftaten im Vorjahr. Das ist mehr als vor der Pandemie: 488.912 Anzeigen waren es 2019. Zum Vergleich: Im Corona-Jahr 2021 gab es „nur“ 410.957 Taten. Die Begründung: Während der vielen Lockdowns fand das öffentliche Leben kaum statt, somit hatten Verbrecher weniger Chancen. Allein in Wien gibt es jetzt 461 Taten pro Tag!

Rekord bei Gewalt: 78.836 Gewalttaten wurden gemeldet. Das sind um 11.395 (oder 17 %) mehr als im Vorjahr. Die Lage ist dramatisch: Es ist der absolute Höchstwert seit mindestens einem Jahrzehnt.

Sex-Erpressung. Sehr deutlich gestiegen (um etwa 3.500) ist der Tatbestand „Sextortion“ (Erpressung mit Nackt- oder Sex-Fotos).

Eigentumskriminalität: Einbruch, Diebstahl, Auto-Klau: 139.018 Fälle bearbeitete die Polizei. Im Jahr davor waren es 31.000 weniger.

Schlepper: 2022 wurden 687 Schlepper festgenommen (+56 %). VP-Innenminister Gerhard Karner bei der Präsentation: „Tote spielen in diesem Bereich der Organisierten Kriminalität keine Rolle.“

Extremismus: Staatsverweigerer und die Verschwörerszene fanden während Corona enormen Zulauf. 2022 wurden vom Verfassungsschutz mehr als 660 Personen angezeigt. Viele machten etwa auf Demos Werbung für Rechtsradikale und ihre Ansichten.

Cybercrime: Online-Betrug und Co.: 46.179 Opfer gab es innerhalb von 12 Monaten. Es sind um ein Drittel mehr als davor.

Statistik kriminal
© TZ ÖSTERREICH
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