Im bisher ungeklärten Fall "Radek B.", dessen Leiche in einer Schottergrube im Weinviertel gefunden wurde, gibt es nun eine neue Spur. Eine Zeugin beobachtete zwei Männer, die nur wenige Kilometer davon entfernt ein Grab aushoben.
NÖ. Es geht um das Kriminalrätsel von Schönkirchen-Reyersdorf: Dort wurde, wie berichtet, im März 2023 eine vorerst unbekannte, fast nackte Leiche eines korpulenten durchtrainierten Mannes gefunden, dessen Identität sich erst nach Monaten als die eines vermissten Tschechen aus Brünn namens Radek B. herausstellte.
Radek (hier auf seinem Facebook-Profil) begeisterte sich für noble schnelle Autos.
Der Mann und Familienvater, dessen Eltern beide schwer krank sein sollen, war von seiner Familie im Jänner 2023 als vermisst gemeldet worden. Die letzten Spuren des Bodybuilders und Gelegenheits-Bauarbeiters führten nach Österreich. Sein allerletztes Lebenszeichen: Am Nachmittag des 6. Jänner 2023 hielt sich der 39-Jährige im Bezirk Gänserndorf, im Umkreis von Marchegg und abends im Bereich der Stadt Gänserndorf auf.
Weiterführende Ermittlungen führten die Mordermittler zu einer schauerlichen Begegnung, die eine Zeugin am 24. Februar 2023 im sogenannten „Fuchsenwald“, nächst dem Erlebnispark Gänserndorf, am Ortsende von Gänserndorf Süd in Richtung Obersiebenbrunn gemacht hat:
Gibt es noch zweite, unentdeckte Leiche?
Die Spaziergängerin nahm im angeführten Bereich etwa 20 Meter neben dem vorbeiführenden Feldweg einen Mann bei Grabungsarbeiten mit einer Schaufel wahr. Laut ihrer Aussage dürfte sich auch eine zweite männliche Person in diesem Bereich aufgehalten haben. Die beiden Männer unterhielten sich in einer osteuropäischen Sprache. Die Szenerie erinnerte sie sofort an die schlimmsten Krimi- und Mafiafilme. Völlig verängstigt rannte sie weg.
Radek B. beim Training mit Hanteln.
Gemeldet hat die Zeugin den Horror-Moment erst später - die Kripo stellte an der genannten Örtlichkeit eine ausgehobene Grube im Ausmaß von ca. 2,5 x 1 Meter mit einer Tiefe von bis zu 1 Meter fest. In dieser Grube befanden sich eine Schaufel und ein Spaten. An einer zweiten Stelle wurde offensichtlich ebenfalls versucht, eine Grube auszuheben. Dies dürfte aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich gewesen sein. Waren die Täter mit beiden Gruben nicht "zufrieden", um dort Radek B. zu verscharren, den sie dann später nur 10 Fahrkilometer entfernt in einer Schottergrube "entsorgten". Oder gibt es noch eine zweite, bislang unentdeckte Leiche?
Hinweise zur Klärung der Umstände dieser Grabungsarbeiten sowie zu verdächtigen Fahrzeugen werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter 059133-30-3333 erbeten.