Ainedter kämpferisch

Grasser-Anwalt: "Erste Etappe verloren, auch Freispruch möglich"

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Anwalt Manfred Ainedter geht mit Grasser vor Obersten Gerichtshof.

ÖSTERREICH: Hartes Urteil, was sagen Sie?

Manfred Ainedter: Eigentlich unfassbar, damit hat niemand gerechnet, auch wir Verteidiger nicht, der Klient noch weniger. Das ist ein glattes Fehlurteil, gegen das alle Rechtsmittel erhoben werden. Man möchte es nicht für möglich halten, dass man drei Jahre verhandelt, 150 Zeugen hört, die durchwegs entlastende Aussagen machten – über all das wurde wie mit einem Panzer drübergefahren. Die Richterin hat doch nur die Anklage abgeschrieben – ohne sich weiter den Kopf zu zerbrechen. So geht das nicht. Das hat uns schon geschockt im Rechtsstaat Österreich. Eine Etappe haben wir jetzt verloren. Es ist aber noch lange nicht aller Tage Abend.

ÖSTERREICH: Wie geht es jetzt weiter?

Ainedter: Wir werden das Urteil mit allen Möglichkeiten bekämpfen. Das geht bis hin zur Befangenheit der Richterin. In einem neuen Verfahren kommen neue Schiedsrichter, dann schaut die Sache anders aus. Das Urteil ist auch inhaltlich fehlerhaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vorm Obersten Gerichtshof halten wird. Natürlich ist auch ein Freispruch möglich.

(wek) 

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