Der 47-Jährige soll trotz nahendem Konkurs von den Mitgliedern abkassiert haben.
Ein 47-jähriger Geschäftsführer eines Grazer Fitnessstudios sitzt in Graz in Untersuchungshaft: Er soll laut Staatsanwaltschaft mit "zig Kunden" vor allem im Mai und Juni des vergangenen Jahres kurz vor dem Konkurs noch Jahresverträge abgeschlossen, Gebühren dafür kassiert und damit gewerbsmäßigen Betrug mit einem Schaden von mehr als 50.000 Euro verursacht haben. Im Sommer sperrte das Studio dann - für die Kunden überraschend - zu. Laut Staatsanwaltschaft Graz seien die Ermittlungen gegen den gebürtigen Tschechen noch im Laufen.
Geschädigte sollen sich melden
Im Frühjahr 2009 warb das
Studio im Bezirk Puntigam noch mit Schleuderpreisen von unter 30 Euro pro
Monat für "all inclusive"-Verträge - also mit Fitnessgerätebenützung sowie
Sauna und andere Angebote. Die vermeintlichen Schnäppchen wurden jeweils bis
zu Monatsende gültig angepriesen, um offenbar noch möglichst viele Kunden zu
gewinnen. Zu dem Zeitpunkt dürfte der Geschäftsführer bereits über die
schlechte finanzielle Lage Bescheid gewusst haben.
Neben der intensiven Akquisition von Neukunden seien Personen mit bestehenden Mitgliedschaften auch zu Vertragsverlängerungen aufgefordert worden. Etliche hätten laut Arbeiterkammer Steiermark das Geld auch überwiesen. Die AK rief dazu auf, dass sich weitere Geschädigte melden sollen und sich am etwaigen Verfahren als Privatbeteiligte anschließen können. Dadurch entstünden keine Prozesskosten für die Opfer, wie die Arbeiterkammer mitteilte.