Mordverdacht

Grazerin tot in ihrer Wohnung gefunden

Teilen

Eine 46-Jährige, die wohl in der Wohnung war, wurde festgenommen.

Mordalarm hat es am Montag in der Früh in der Grazer Innenstadt gegeben: Beamte entdeckten in einer Wohnung eines Mehrparteienhauses eine 67-jährige Frau, die schwerste Kopfverletzungen aufwies und wenig später starb. In der Wohnung befand sich auch eine verwirrte 46-jährige Frau, die laut Polizei unter Tatverdacht festgenommen wurde. Eine Obduktion ergab als Todesursache ein Lungen- und Hirnödem, hervorgerufen durch mehrere Tritte gegen den Kopfbereich. Das Verhör der Verdächtigen gestaltete sich schwierig, laut dem Ermittler Harald Winkler machte die Frau widersprüchliche Angaben, gab aber einen Streit zu. Einen möglichen Dritten als Täter könne man ausschließen, so der Polizist.

Verdächtige Geräusche
Eine Nachbarin hatte in den Morgenstunden verdächtige Geräusche im Stiegenhaus gehört und war nachsehen gegangen. Sie bemerkte, dass die Laute aus der Wohnung der 67-jährigen Mieterin kamen. Als sie klopfte und nach der alten Frau fragte, habe laut Polizei eine Frauenstimme geantwortet: "Ich kann die Tür nicht aufmachen." Daraufhin rief die Nachbarin gegen 6.30 Uhr die Einsatzkräfte.

Nachdem die Tür aufgebrochen worden war, entdeckten die Beamten im Vorzimmer der Wohnung die 67-Jährige mit schwersten Kopfverletzungen am Boden liegend sowie die 46-Jährige. Der Notarzt versuchte noch eine Stunde erfolglos die Frau zu reanimieren. Das Opfer wies "mehrere stumpfe Verletzungen im Schädelbereich" auf, so Andreas Dirnberger vom Landeskriminalamt Steiermark.
 


Laut den Ermittlern hatte die 46-Jährige die alte Frau gegen Mitternacht aufgesucht, weil sie "Probleme" gehabt habe. Die Ältere habe sie dann auch eingelassen. Was dann passierte, konnte bisher nicht genau rekonstruiert werden, so Winkler. Die 46-Jährige habe allerdings einen Streit zugegeben. Sie habe auch in der Zeit mehrmals mit ihrem Sohn telefoniert, um ihn zu bitten, sie bei der Wohnung in der Klosterwiesgasse abzuholen. Danach habe auch das spätere Opfer den Sohn angerufen und gemeint, dass sich eine Abholung erübrigt hätte. Da dem Sohn die ganze Sache seltsam vorgekommen sei, habe auch er die Polizei gerufen. Kurze Zeit später dürfte es zu dem Streit und der tätlichen Auseinandersetzung gekommen sein.

   Opfer und Verdächtige kannten sich von einem Aufenthalt in der Landesnervenklinik Sigmund Freud vor rund drei Jahren. Die 46-Jährige habe laut Dirnberger Suchtprobleme und sei deswegen in Behandlung. Deshalb wurde die 46-Jährige auch von der Polizeiärztin untersucht. Ob sie zur Tatzeit unter Suchtmitteleinfluss stand, konnte noch nicht gesagt. Sie wurde ins Polizeianhaltezentrum Graz eingeliefert, am Dienstag soll die Befragung weitergehen.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.