Am Wochenende geht der 9. Großglockner-Berglauf über die Bühne. Trotz der Zugspitze-Katastrophe üben sich die Veranstalter in Zuversicht.
Nach dem Unglück auf der Zugspitze, bei dem zwei Extremsportler ums Leben gekommen sind, steht die neunte Auflage des spektakulären Großglockner-Berglaufs, der als "schönster und größter Berglauf Österreichs" vermarktet wird, 2008 unter einem denkbar ungünstigen Stern. "Wir sind natürlich tief betroffen davon, was auf der Zugspitze passiert ist", kann Veranstalterin Claudia Reinegger ein gewisses Maß an gedämpfter Stimmung im Vorfeld des Laufs nicht verleugnen.
"Läufe nicht vergleichbar"
Sie wendet aber ein: "Man
kann die beiden Läufe nicht miteinander vergleichen. Bei der Zugspitze
befindet sich das Ziel in 3.000 Meter Höhe, bei uns auf 2.370."
Außerdem, so tut sie gegenüber oe24 kund, sei man in ständigem Kontakt mit
der Bergrettung sowie den Streckenposten, man habe einen Schlechtwetterplan
und verfüge über hervorragende Verbindungen zur Flugrettung. Die
angesprochenen Sicherheitsvorkehrungen seien Maßnahmen, die völlig
unabhängig von der Zugspitzen-Katastrophe jährlich getroffen werden.
Wechselhaftes Bergwetter
Für die Massenattraktion Berglauf am
Wochenende wird sonniges, teils wechselhaftes Wetter erwartet. "Am
Samstag", versichert Reibnegger, "sollte es ganztägig schön sein;
für Sonntag Nachmittag werden Regenschauer erwartet."
Details zum Wetter finden Sie hier
Große Herausforderung
Seit Jahren pilgern etliche "Freaks"
zum Großglockner-Berglauf, um den österreichsichen "Giganten"
möglichst rasch zu bezwingen - das sind die hard facts: Den Kick holen sich
die Sportler auf einer Strecke von 12.670 Metern, wobei sie eine
Höhendifferenz von 1.514 Höhenmeter bewältigen. Der Start in Heiligenblut
befindet sich auf 1.256 Meter Seehöhe, das Ziel, die Franz-Josefs-Höhe auf
2.370 Metern. Den bisherigen Höhepunkt fand die Veranstaltung "Großglockner-Berglauf"
in der Berlauf-EM im Juli 2005 mit Spitzenathleten aus 28 Nationen.
Bruder Leichtsinn fehl am Platz
Den extremen Anforderungen an
die Athleten entsprechend, plädiert Veranstalterin Claudia Reibnegger an die
Vernunft der Teilnehmer: "Ich kann nur jedem raten, die Strecke nicht
zu unterschätzen. Es ist absolut leichtsinnig, mit der falschen Ausrüstung
oder gar untrainiert an den Start zu gehen." Wo sie denn die Grenze
zwischen Veranstalter- und Eigenverantwortung der Athleten ziehe? "Wir
als Veranstalter", gibt sie sich diplomatisch, "sind für die
Strecke verantwortlich. Und dafür tun wir unser Bestmögliches. Aber die
Teilnehmer sind prinzipiell für sich selbst verantwortlich."
Vorfreude überwiegt
Trotz der Vorkommnisse auf der
Zugspitze (Reibnegger: "Es gab diesbezüglich vereinzelte Anrufer von
besorgten Teilnehmern) versichert die Veranstalterin, dass man den
Mega-Event mit Optimismus und Zuversicht erwarte: "Ich sehe dem
Berglauf absolut mit Vorfreude entgegen. Es gibt bereits 900 Anmeldungen.
Der Großglockner-Berglauf ist jedes Jahr ein wunderbares Erlebnis."