Staatsanwaltschaft

Heimlich in Umkleide gefilmt: Fußballfunktionär im Visier

Der ehemalige Funktionär des Vorarlberger Vereins wird in den nächsten Tagen einvernommen. 

Gegen einen ehemaligen Funktionär des Fußball-Bundesligisten SCR Altach, der in Umkleideräumen des Vereins Spielerinnen heimlich gefilmt haben soll, hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Ermittelt wird wegen unbefugter Bildaufnahmen und bildlicher sexueller Darstellung Minderjähriger, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft einen Bericht des ORF Vorarlberg. Der Verdächtige soll in den nächsten Tagen einvernommen werden.

Der Vorstand des SCR Altach hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe Ende Oktober mitgeteilt, der Verdächtige sei bereits nicht mehr für den Bundesligisten tätig gewesen, als dieser von den Behörden über die Ermittlungen informiert wurde.

Kein unbeschriebenes Blatt

"Dem SCR Altach sind zuvor keinerlei Hinweise oder Informationen über dieses Fehlverhalten vorgelegen", hieß es. Potenziell Betroffenen bot der Verein Unterstützung und psychologische Hilfe sowie gegebenenfalls einen Rechtsbeistand, zudem werde der Verein sein Präventionskonzept überarbeiten.

Doch laut oe24-Insider-Informationen, offiziell bestätigt ist das noch nicht, soll genau der gleiche Mann im Dezember 2024 in einer Besprechung vor einem Bundesligaspiel mehreren Spielerinnen mit einer Schusswaffe gedroht haben.

Nach übereinstimmenden Berichten soll dieser Vereinsfunktionär vor einem wichtigen Spiel eine Schusswaffe in die Kabine gebracht haben. Angeblich soll er den Spielerinnen gedroht haben, die Waffe einzusetzen, falls das Spiel nicht gewonnen würde.

Um seine Drohung zu verstärken, soll er damals sogar Patronen auf den Tisch gelegt haben. Zusätzlich soll der Funktionär den Spielerinnen eine Wette über 500 Euro vorgeschlagen haben: Im Falle einer Niederlage sollten die Athletinnen diesen Betrag an den Verein zahlen. 

Der Vorfall  führte soll zu einem drastischen Bruch zwischen den betroffenen Spielerinnen und dem Verein geführt haben. Sowohl ausländische als auch lokale Athletinnen reagierten damals umgehend: Viele verließen das Vereinsgelände fluchtartig, einige traten sofort die Heimreise an. In der Folge kehrten die meisten Spielerinnen dem Verein dauerhaft den Rücken.

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