Ausstellung geplant

Hitler-Haus wird zur Mahnstätte

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Braunau hat den Staat aufgefordert, das Geburtshaus Hitlers zu kaufen.

Hitzige Debatten sind vorprogrammiert, die ersten Kritiker laufen sich bereits warm. In Hitlers Geburtsort Braunau am Inn sorgt die größte Problem-Immobilie des Städtchens wieder mal für Aufsehen.

Hitlers Geburtshaus ist Wallfahrtsort für Neonazis
Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 im 1. Stock des Hauses in der Salzburger Vorstadt Nr. 15 geboren. Hier verbrachte er seine ersten drei Lebensjahre. Das Gebäude mitten im Zentrum war viele Jahre ein regelrechter Wallfahrtsort für Neonazis, die sich dort alljährlich am Geburtstag Hitlers trafen und feierten.
Zuletzt diente es der Lebenshilfe als Werkstätte für Behinderte. Seit drei Jahren steht das Haus leer.
Braunaus Bürgermeister Hannes Waidbacher (VP) ergreift jetzt die Initiative: „Der Staat soll es kaufen und in drei Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich machen“, fordert er.

Oscar-Preisträger Lustig unterstützt das Projekt
Eine Gedenkstätte ist geplant, ein „Haus der Verantwortung“, wie es der Innsbrucker Politologe Andreas Maislinger nennt. Seit 20 Jahren veranstaltet der Wissenschaftler die Braunauer Zeitgeschichte-Tage.
Die Idee von der Hitler-Gedenkstätte erhält prominente Unterstützung. Der KZ-Überlebende Branko Lustig will helfen. Der Filmproduzent ist Oscar-Preisträger und spätestens seit seinem Film „Schindlers Liste“ weltberühmt.

Ein Hitler-Museum soll das Gebäude nicht werden
Die Gedenkstätte soll auf drei Etagen entstehen. „Neben der Vergangenheit, zu der Hitler und sein Geburtshaus gehören, soll es eine Etage der Gegenwart und eine der Zukunft geben“, erklärt Maislinger.
Ein neuer Wallfahrtsort für Neonazis soll das Haus auf keinen Fall werden. „Eben kein Hitler-Museum“, wie die Verantwortlichen betonen.

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