Pflegeskandal

Horror-Pfleger quälte Patienten

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Schläge, Quälereien, Fotos - Ermittlungen auch wegen Mordversuchs.

Schon seit Längerem nährten sich die Hinweise, dass im Haus der Barmherzigkeit in Kirchstetten bei Tulln auf der Station „St. Anna“ Sadisten am Werk wären. Die Führungsebene wurde bereits ausgetauscht – doch wie die Zeitschrift Falter jetzt aufdeckt: Der Hauptverdächtige war trotz Ermittlungen bis vergangenen Montag im Dienst. Erst im Zuge der ­Recherchen wurde G. jetzt ­vorübergehend freigestellt. Insgesamt sind fünf Beschuldigte bestätigt, sagte Behördensprecher Leopold Bien.

Erinnerungen an Lainz. Die Vorwürfe gegen den Ober-­Sadisten G., der sich rühmen soll, der geistige Enkel der Mordschwestern von Lainz zu sein, sind monströs: Die dementen Patienten wurden geschlagen und geboxt, mit Exkrementen überschüttert und damit gefüttert, andere wurden auf den Genitalien mit Franzbranntwein behandelt. Dazu kommt möglicher versuchter Mord: So soll eine Patientin, die fieberte, keine Medikamente bekommen haben. Stattdessen machte Pfleger G. die Fenster auf und ließ sie bei niedrigen Außentemperaturen abgedeckt liegen. Eine Zeugin wiederum packt aus: „Herr G. hat im Nachtdienst Bewohnerinnen nackt ausgezogen und Fotos von ihnen mit sich gemacht.“ Der Mann streitet alles ab. Es gilt die ­Unschuldsvermutung.

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