"Hacken"-Prozess

"Ich wollte sie erlösen"

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Was die Angeklagte beim Prozess über ihr Tatmotiv gesagt hat.

"Ich wollte sie erlösen" - mit diesen Worten erklärte die Angeklagte, warum sie ganz planmäßig eine Hacke geholt und ihre beiden Söhne im Schlaf erschlagen hatte. "Mir ist es so schlecht gegangen", erzählte sie vor Gericht. Staatsanwalt Johannes Winklhofer hatte die 46-Jährige als "schwer krank, immens gefährlich, aber zurechnungsfähig" bezeichnet. Der Verteidiger sprach von der " Verzweiflungstat einer Geisteskranken".

"Ich habe das Beil geholt, bin ins Zimmer, bin dann vor dem Bett gestanden und habe überlegt, ob ich es machen soll", schilderte die Beschuldigte mit leiser Stimme, aber emotionslos, den Ablauf der grausamen Tat. Lange gezögert habe sie allerdings nicht, sie wollte ja " die Kinder erlösen".

Motiv: "Mir ging es schlecht"
Richter Wolfgang Wladkowski wollte wissen, wann ihr die Idee zu dem Doppelmord gekommen war. " Am Abend vor der Tat". "Warum?" "Weil es mir so schlecht gegangen ist", so die Befragte. "Deshalb kann man ja nicht jemand anderen umbringen", gab der Richter zu bedenken. "Ich wollte nicht, dass es ihnen auch einmal so schlecht geht wie mir", lautete die Begründung.

Schuldfähig oder nicht?
"Die zentrale Frage ist, ob sie schuldfähig ist oder nicht", betonte der Staatsanwalt. " Sie hat jedes Detail präzise durchdacht und ausgeführt", erklärte der Ankläger. Auch das überlegte Reinigen der Tatwaffe, das Wechseln der Kleidung sowie die Flucht nach Wien führte Staatsanwalt Winklhofer ins Treffen.

Der Verteidiger meinte, die Angeklagte habe sich mit dieser Tat auch selbst zerstört. Trotzdem erklärte er: "Ich verteidige sie aus Überzeugung", denn es sei "objektiv nachvollziehbar, dass die Frau geisteskrank sei, so der Anwalt.

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