Die Polizei legt den Opfern Fotos der Verdächtigen vor, um die Taten zuordnen zu können.
Die Empörung der 19 Frauen, die in der Silvesternacht am Marktplatz und am Herzog-Otto-Ufer in Innsbruck von einem Sex-Mob „angetanzt“ und an Busen, Po sowie im Intimbereich begrapscht worden sind, ist groß: Die Täter sind weiterhin auf freiem Fuß. Und werden das vermutlich auch noch lange bleiben.
Die Opfer stammen aus Innsbruck, Deutschland, Südtirol und der Schweiz. Ihr Martyrium dauert an: Sie werden in den nächsten Tagen und Wochen mit Fotos der ausgeforschten – aber nur auf freiem Fuß angezeigten – Asylwerber konfrontiert. „Wir hoffen, dass die mutmaßlichen Täter wiedererkannt werden“, sagt Chefermittler Ernst Kranebitter zu ÖSTERREICH. Doch das kann dauern …
Wie berichtet, hatten sich die verdächtigen Sex-Attentäter zu Silvester unter 25.000 Feiernde gemischt. Mindestens 19 Frauen wurden Opfer ihrer sexuellen Übergriffe.
Asylheime
Einige Tage später wurden sechs Afghanen in Asylheimen in Innsbruck, Imst und Kufstein identifiziert. Zwei weitere Verdächtige – ein Syrer (19) und ein Iraker (30) – stellten sich, nachdem per Foto nach ihnen gefahndet wurde. „Alle gaben zu, vor Ort gewesen zu sein. Die Tat gestanden hat aber nur einer“, so Kranebitter zu ÖSTERREICH.
Star-Anwältin: »Für die Opfer ist diese Situation inakzeptabel«
ÖSTERREICH: Frau Wagner, was sagen Sie dazu, dass die Verdächtigen auf freiem Fuß bleiben?
Astrid Wagner: Aus meiner Sicht ist das für die Opfer inakzeptabel. Nachahmungstäter werden dadurch sicher nicht genügend abgeschreckt.
ÖSTERREICH: Sind die Voraussetzungen für die Verhängung einer U-Haft nicht erfüllt?
Wagner: Ich finde schon. Flucht- und Tatbegehungsgefahr liegen nach meinem Empfinden vor. U-Haft wurde schon wegen geringfügigerer Delikte verhängt.