Österreichs junge Muslime

Jeder Vierte unterstützt 'Heiligen Krieg'

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+++ Jeder Vierte sympathisiert mit dem Jihadismus +++ Burschen stärker gefährdet.

Sie verherrlichen den Jihad und lehnen den Westen ab. Sie akzeptieren Gewalt gegen Ungläubige und fühlen sich von der österreichischen Gesellschaft unterdrückt. Laut aktueller Studie der Stadt Wien sind 27 % der muslimischen Jugendlichen der Bundeshauptstadt massiv für Radikalisierungen ­gefährdet und stark ideolo­gisiert. Besonders betroffen: junge Burschen. Hier die ­Details:

 Insgesamt 401 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren wurden zwischen November 2014 und Februar 2015 befragt, 214 von ihnen hatten den muslimischen Glauben.

Laut Studienautoren sind 42 % der Jugendlichen den „Gemäßigten“ zuzuordnen. Diese sind „aufgeschlossen, liberal und nicht bis kaum radikalisierungsgefährdet“.

Video zum Thema: Ein Drittel der jungen Muslime sympathisiert mit IS

59 % haben Vorurteile ­gegen Homosexuelle

31 % gehören der Gruppe der „Ambivalenten“ an. Sie haben widersprüchliche Einstellungen gegenüber Gewalt und Jihadismus. Sie finden, dass der Westen die islamische Welt unterdrückt.

Am dramatischsten: die große Gruppe der „Gefährdeten“. Jeder Vierte ist stark ideologisiert, unterstützt den „Heiligen Krieg“ und ist auch bereit, Gewalt an­zuwenden. Am radikalsten „sind fast ausschließlich männliche, stark religiöse Jugendliche“, die im Ausland geboren wurden.

Wiens Integrationsstadt­rätin Sandra Frauenberger erklärt im Gespräch mit ÖSTERREICH, wie sie gegensteuern will: „Wir müssen den ­Jugendlichen das Rüstzeug geben, das sie brauchen, um sich gegen die Fänge der Ex­tremisten zu wehren. Die ­Jugendarbeiterinnen und ­Jugendarbeiter machen wir durch Schulungen fit für die Bewältigung dieser Herausforderungen. Nicht auslassen will ich aber auch die Eltern, die eine zentrale Rolle spielen und die wir durch Community-Arbeit erreichen müssen.“

Muslime haben mehr Vorurteile

Vorurteile gegen Kulturen & Ethnien 54 % (insgesamt)  63 % (Muslime)

Vorurteile gegen Homosexuelle 46 % (insgesamt)  59 % (Muslime)

Antisemitismus 33 % (insgesamt) 47 % (Muslime)

Demokratiedistanz 29 % (insgesamt) 35 % (Muslime)

Abwertung von Gleichstellung 17 % (insgesamt) 25 % (Muslime)

Sexuelle Abwertung 12 % (insgesamt) 18 % (Muslime)

Religionsbezogene Abwertung 5 % (Muslime)

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