Ein Land im Geschwindigkeitsrausch: 2007 wird das Rekordjahr der Raser-Strafen.
Hochbetrieb für Laserpistolen und Radarboxen: Schon jetzt steht fest: Heuer gehen mehr Lenker in die Raser-Fallen als jemals zuvor. Aus allen Bundesländern werden laufend Negativ-Rekorde gemeldet, die Zahl der Anzeigen explodiert.
Wunderwaffe Digi-Boxen
Freilich liegt das nicht nur daran, dass
die Österreicher plötzlich die Lust am illegalen Temporausch entdeckt hätten
– schuld daran ist auch die massive Aufrüstung der Exekutive. „Es werden
einfach mehr Schnellfahrer erwischt als früher. Das gelingt uns durch die
modernen digitalen Radargeräte“, so Peter Goldgruber von der Wiener Polizei.
Tatsächlich sind die Digi-Boxen die neue Wunderwaffe der Exekutive. Sie
können bis zu 20.000 Fotos speichern, sind also rund um die Uhr in
Bereitschaft.
Die neue Technik zeigt, wie gefährlich schnell es wirklich auf den Straßen zugeht. Rund 2,6 Millionen Raser – statistisch jeder zweite erwachsene Österreicher – müssen heuer mit Anzeigen rechnen, weil sie mit dem Auto ins Blitzlicht geraten sind. 2006 wurden im Vergleich nur 2,1 Millionen rasante Straßenbenutzer abgestraft. Allein in der Bundeshauptstadt sind pro Tag mehr als 1.000 Schnellfahrer unterwegs, in Salzburg scheren sich zumindest 700 Lenker täglich keinen Deut um Tempolimits und Verkehrsvorschriften.
Rekord
In allen Bundesländern ist die Zahl der angezeigten
Geschwindigkeitsübertretungen hinaufgeschnellt, wie der Drehzahlmesser eines
Formel-1-Boliden beim Start: Wien verzeichnet 355.500 Anzeigen, 60 Prozent
mehr als im Vorjahr. Niederösterreich rechnet mit 650.000 Strafverfügungen,
2006 waren es noch 480.000. In der Steiermark werden bis Ende Dezember rund
400.000 Tempobolzer Post von der Polizei bekommen – ein Plus von 150.000
Anzeigen. Ähnlich die Tendenz in Oberösterreich, Salzburg, Burgenland,
Vorarlberg und Tirol: In allen fünf Bundesländern erwartet die Exekutive
„eine signifikante Steigerung“. Kärntner Beamte sprechen mit 160.000
geblitzten Lenkern (plus 20.000) von einem absoluten Rekord.
Im kommenden Jahr wartet auf unverbesserliche Raser übrigens doppeltes Ungemach: Es werden weitere Digital-Radarboxen installiert und die Strafen für die Verletzung des Speedlimits steigen ab 1. März: Dann sind mindestens 70 Euro, bei einer Tempoüberschreitung von 40 km/h sogar 150 Euro fällig.