Kopfschütteln bei Pressekonferenz

Jetzt reagiert Nehammer auf Traumatisierungs-Frage vom ORF

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Bei der Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen im Mordfall Leonie sorgte die Frage eines anwesenden ORF-Journalisten für Kopfschütteln.

Wien. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl gaben am Dienstag eine Pressekonferenz über die aktuellen Entwicklungen im Fall der 13-jährigen Leonie. Zwei Verdächtige – es handelt sich um zwei gebürtige Afghanen im Alter von 16 und 18 Jahren – wurden festgenommen. Einer der Verdächtigen war vorbestraft und hatte infolge dessen den Status als subsidiär Schutzberechtigter bereits aberkannt bekommen. Der 18-Jährige weist drei gerichtliche Verurteilungen auf, im Vorjahr befand er sich im Gefängnis. 

ORF-Reporter stellte irritierende Frage 

Selbst Karl Nehammer wirkte verblüfft, als er die Frage eines bei der Pressekonferenz zum Mordfall anwesenden ORF-Journalisten hörte "ob man sich genügend um junge Afghanen kümmert" und "hier ginge es um Asylsuchende, die außer Krieg in ihrer Heimat nur Krieg erlebt haben. Unabhängig von ihrer Tat sollte Österreich nicht mehr tun, wenn es um Traumatisierungen geht?" 

Jetzt reagiert Nehammer auf Traumatisierungs-Frage vom ORF

Auf oe24.TV reagiert jetzt Innenminister Karl Nehammer auf die irritierende Frage des ORF-Journalisten. Was ihn an der Frage so geärgert hätte? Nehammer: "Die Frage war so gestellt, als würde sie sozusagen darauf hinweisen, dass man irgendwie diese Tat erklären kann, weil die Gesellschaft so wenig für diese Tatverdächtigen getan hätte. Das ist aus meiner Sicht völlig inakzeptabel", so der Innenminister auf oe24.TV.

Nehammer weiter: "Man muss sich einmal vorstellen: Die Eltern des Opfers haben so eine Frage gehört. Das ist der völlig falsche Ansatz. Wenn man hier leben will, wenn man sich hier als Teil der Gesellschaft sehen will, dann muss man auch hier die Strafrechtsordnung akzeptieren und es gibt keinen Grund jemanden zu töten, außer in Notwehr und Nothilfe – das sieht das Strafgesetzbuch ganz klar vor. Alles andere wird von den Strafverfolgungsbehörden konsequent und klar verfolgt." 

"Unsere Aufgabe ist es, wenn sie dann keine Bleibeberechtigung haben, sie auch tatsächlich wieder aus Österreich hinauszubringen. Aber die Frage an sich und die Fragestellung – auf das sie abgezielt hat, war aus meiner Sicht hier völlig unangebracht."

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