Tschickstummel & Co.

500 Tonnen Müll jährlich im öffentlichen Raum: Kärnten startet Kampagne gegen weggeworfenen Müll

500 Tonnen Müll jährlich im öffentlichen Raum - Gefahr für Tiere und Lebensmittelproduktion - Initiative zur Bewusstseinsbildung

Mit einer landesweiten Sensibilisierungskampagne wollen das Land Kärnten, die Landwirtschaftskammer und die Abfallwirtschaftsverbände auf die Folgen achtlos weggeworfenen Mülls aufmerksam machen. In einer gemeinsamen Aussendung warnen sie vor Umwelt- und Gesundheitsschäden durch sogenanntes "Littering". Die Initiative "Mach' nicht Mi(s)t" richtet sich an Bevölkerung und Verkehrsteilnehmer und soll bis Oktober laufen.

500 Tonnen Müll sammeln Kärntens Landesstraßenmeistereien jährlich entlang von Landesstraßen und auf Parkplätzen ein. "Eine Zahl, die sprachlos macht, weil es nicht nur achtlos weggeworfener Müll, sondern teils auch absichtlich am Straßenrand entsorgter Abfall ist", informiert Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP), der auch Agrar- und Straßenbaureferent ist. Plastikflaschen, Aludosen, Fast-Food-Verpackungen und anderer Mist würden auf Straßen, Plätzen, in Parks oder Gewässern landen.

Auch in der Landwirtschaft häufen sich laut dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Kärnten, Siegfried Huber, die Beschwerden über Autofahrer, Spaziergänger oder Wanderer, die ihre Abfälle auf Flächen entsorgen, die der Nahrungsmittelproduktion dienen. Landwirte würden immer öfter über Weidetiere berichten, die durch scharfkantigen oder toxischen Abfall verletzt wurden oder erkrankt seien. Hundekot auf Wiesen könne zudem Parasiten verbreiten, die etwa bei Rindern Fehlgeburten verursachen.

Problem mit Zigarettenstummeln

Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ), Geschäftsführer der Kärntner Abfallwirtschaftsverbände, wies besonders auf die Problematik von Zigarettenstummeln hin. Die Gefahren, die davon ausgehen, seien vielfältig. Albel warnte vor der Anreicherung von im Filter enthaltenen toxischen Chemikalien und Schwermetallen im Boden und im Grundwasser. Zudem könnten Kinder die Stummel in den Mund nehmen oder Tiere sie fressen. "Zigarettenstummel dürfen daher nicht in der Umwelt landen", forderte Albel.

Ziel der Kampagne sei, die Bevölkerung für die Umwelt-, Gesundheits- und Folgekostenproblematik von sogenanntem "Littering" zu sensibilisieren. Plastikmüll, Aludosen und Zigarettenstummel auf Feldern, Straßen und in Gewässern würden laut Initiatoren ein wachsendes Problem darstellen - mit Folgen für Mensch, Tier und Natur. Einer Studie des Technischen Büro Hauer zufolge hätte die Beseitigung von Littering-Folgen in Österreich allein im Jahr 2023 Kosten in der Höhe von 192,5 Millionen Euro verursacht. Alleine im Zuge der Flurreinigung würden österreichweit jährlich 8.300 Tonnen Abfall pro Jahr anfallen.

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