Betrugsprozess

Angeklagte sollen Geschädigte um 14 Millionen betrogen haben

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40 000 Opfer sollen mit vermeintlichen Investitionen, Transaktionen mit Kryptowährungen, Geldwäsche und Pyramidenspielen ausgenommen worden sein.

Prozessauftakt rund um die "EXW-Gruppe" im Landesgericht Klagenfurt: Den acht Angeklagten, fünf Kärntnern, zwei Tirolern und einem Kroaten wird Betrug in großem Stil vorgeworfen. 

Mit vermeintlichen Investitionen, Transaktionen mit Kryptowährungen, Geldwäsche und Pyramidenspielen sollen weltweit rund 40.000 Personen um mehr als 14 Millionen Euro geschädigt worden sein. Die Verlesung der Anklage dauerte über eine Stunde.

Die Firma EXW wurde laut Staatsanwältin Caroline Czedik-Eysenberg im Juni 2019 in Mallorca gezielt gegründet, um den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Den Investoren wurde ein auf ein Jahr gerechnet ein Gewinn von 221 Prozent versprochen.

Prozess Anlagebetrug
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Teure Image-Videos und live Events

Mithilfe von aggressiver Werbung im Internet und einem Telegram-Kanal seien die Opfer angelockt worden. Mit teuren Image-Videos und sogar Live-Events der Firma wurde ein großer Aufwand betrieben. Nach solchen Veranstaltungen seien die Angeklagten  mit Sporttaschen voller Geld zum Teil in Privatjets gestiegen. 

Sogar die Schadensumme könnte laut Staatsanwältin noch höher liegen, gemäß Zeugen könnte es sich um eine Summe von 80 bis 100 Millionen handeln. Zwei Verdächtige seien noch auf der Flucht, ein weiterer konnte in Brasilien festgenommen werden, er soll bald ausgeliefert werden.  

Nach den Plädoyers wurde der Prozess von Richterin Claudia Bandion-Ortner vertagt. Der Hauptangeklagte, dem es gelungen ist, vor der Verhaftung sein Handy auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, soll am Donnerstag zu Wort kommen. Der Prozess dürfte sich aufgrund der vielen Zeugen und der Komplexität über Monate ziehen. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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