Ministerium stellt klar

Auf Kreuzer gefangen: Kärntnerin lehnte Heimreise mehrmals ab

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Wie das Außenministerium erklärt, hätte sie frührere Rückreisemöglichkeiten nicht wahrgenommen. Seit Mitte März stehe man mit ihr in Kontakt.

Eine junge Klagenfurterin sitzt seit dem Ausbruch des Coronavirus auf einem Schiff in Dubai fest. Die Tänzerin, die beim Cirque du Soleil, beschäftigt ist, wandte sich mit einem verzweifelten Hilferuf an die Öffentlichkeit: "Ich bin ziemlich am Limit, ich will einfach nur noch nach Hause." Julia wurde positiv auf das Coronavirus getestet und ist seit fast drei Wochen in kompletter Isolation. Inzwischen seien nur noch drei der Cirque du Soleil-Akteuren auf dem Schiff – darunter die Kärntnerin.

Sie wandte sich nun in einem Facebook-Video an die Öffentlichkeit: "Ich brauche irgend jemanden der mir hilft", so die Tänzerin, die sich auch vom Cirque du Soleil im Stich gelassen fühlt. Die Versorgung am Bord sei schlecht. "Bitte, wenn mir irgend jemand helfen kann, mich heimzubringen, mit einem Jet oder einem Schwimmreifen – ich nehme alles."
 
Ihr Vater Franz S. hat bereits das Außenministerium und die Botschaft kontaktiert, wie er gegenüber "ORF" sagt. Allerdings hatte das bis jetzt keinen Erfolg. Er ist jeden Tag mit seiner Tochter in Kontakt, die inzwischen mehr als verzweifelt sei, so der Vater.
 

Außenministerium: Kärntnerin lehnte vorher Ausreise ab

 
Nun meldete sich jedoch das Außenministerium zu Wort und schildert die Sachlage ein wenig anders. Die Kärntner Tänzerin hatte demnach frühere Rückreisemöglichkeiten nicht in Anspruch genommen. "Wir stehen seit Mitte März mit ihr in Kontakt und haben sie wiederholt darauf aufmerksam gemacht, möglichst schnell zurückzureisen", sagte Ministeriumssprecher Peter Guschelbauer am Montagnachmittag der APA. "Es gab auch mehrere Rückflugmöglichkeiten, die sie alle abgelehnt hat."

Die Frau werde trotzdem weiter intensiv von der Botschaft unterstützt. "Wir bemühen uns, die Frau vom Schiff zu holen", betonte Guschelbauer.
 

 
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