Am Krankenbett

Der seltsame Alm-Rebell im Interview

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Blutiger Protest nach Streit um Weiderecht: "Ich wollte leiden wie der Herrgott"

ÖSTERREICH: Sie machen einen besonnenen Eindruck. Wie kommt man auf die Idee, sich ans Kreuz zu nageln?
Manfred Gutsche: Aus Verzweiflung, weil die Stiftsherren über Jahre taten, was sie wollten. Es gibt auf ihre Anordnung dauernd irgendwo Absperrungen und mein Weiderecht wird so massiv eingeschränkt.

Haben Sie sich schon lange mit dem Plan für diesen Protest beschäftigt?
Seit dem Almauftrieb. Da habe ich das neue Kreuz gesehen, dass behördlich nicht genehmigt war, und da ist mir der Herrgott eingefallen, seine Leiden …

Meinen Sie seine Leiden am Kreuz?
Genau, da wollte ich ein Zeichen setzen und an die Öffentlichkeit gehen.

Und das haben Sie wohlüberlegt gemacht?
Ja, es war aber verdammt schmerzvoll und kostete Überwindung, den Hammer zu nehmen und dann den Nagel durch die linke Hand zu schlagen.

Wie lange waren Sie dann am Querbalken des Kreuzes festgenagelt?
Es werden so etwa zwei Stunden gewesen sein, die ich ausgehalten habe.

Was hat Sie zum Aufgeben bewegt?
Die Hand hat zum Zucken angefangen und die Schmerzen sind immer stärker geworden. Das war der Moment, wo ich zum Handy gegriffen habe.

Was sollte die ganze Aktion bewirken?
Ich hoffe, die im Stift sind nun wachgerüttelt und werden mit mir über meine Anliegen ernsthaft verhandeln.

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