Die Isolierung gilt bis 29. März. Josef Schachner: "Sicherheit geht vor, aber die Kommunikation könnte besser sein."
Die Kärntner Gemeinde Heiligenblut steht bis 29. März unter Quarantäne, teilte die Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau am Samstag mit. Ausländische Gäste dürfen aus dem Skigebiet abreisen, für Österreicher ist die An- und Abfahrt gesperrt.
Völlig überrascht von den Quarantäne-Maßnahmen in Heiligenblut hat sich Bürgermeister Josef Schachner gezeigt: Es habe "keine Kommunikation" gegeben, er habe selbst erst am Samstag von den Maßnahmen erfahren. "Ich hoffe nicht, dass das Willkür ist", meinte er gegenüber der APA. In der Gemeinde wurden zwei Personen positiv auf das Virus getestet, denen gehe es aber gut, so der Bürgermeister.
Schacher betonte, er habe erst gegen 7.00 Uhr früh durch einen Anruf von der Polizei gehört, dass die Gemeinde abgesperrt wurde. Den genauen Grund kannte er zunächst selbst nicht: "Wir haben zwei positive Fälle gehabt, aber die hatten nur ganz leichte Symptome und sind in häuslicher Pflege", schilderte er. Grundsätzlich sei er mit den Maßnahmen aber einverstanden, denn "Sicherheit geht vor, aber die Kommunikation könnte besser sein", sagte Schachner.
Die Ausreise für ausländische Gäste ist laut Verordnung "nur mehr kontrolliert und nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen möglich". Abreisende Gäste müssen außerdem ein Formular mit sämtlichen Kontaktdaten ausfüllen.
Weitere 21 Tiroler Fälle mit Bezug zu isolierten Orten
Die Coronavirus-Fälle mit Bezug zu den isolierten Gebieten in Tirol steigen weiterhin an: Im Laufe des Freitagabend bzw. seit Samstagfrüh wurden weitere 21 Menschen positiv auf das Virus getestet, die in direktem Zusammenhang mit dem Paznauntal und St. Anton stehen. Insgesamt wurden bisher 206 Menschen in Tirol mit Corona infiziert, teilte das Land am Samstag mit.
Darüber hinaus wurden mindestens sechs weitere Infektionen aus dem Raum Innsbruck bzw. Innsbruck-Land bekannt. Damit wurden seit Freitag 34 Neuerkrankungen verzeichnet. Die Nachverfolgung der Kontaktpersonen sei bereits im Gange, hieß es.
Unterdessen richtete die Leitstelle Tirol unter "corona.leitstelle.tirol" einen Online-Fragebogen ein, der zur Einstufung von Verdachtsfällen dient. Nach dieser Abklärung wird gegebenenfalls dazu geraten, die Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450 anzurufen.