Die Panik vor der Schweinegrippe grassiert in Österreich: Die drei Kärntner Opfer sind in Quarantäne, die Angehörigen werden isoliert.
Das Landeskrankenhaus Villach am Donnerstag: Die drei mit H1N1 infizierten Kärntner, die am Dienstag mit dem Schweinegrippe-Flieger aus Mallorca in Graz landeten, liegen weiter in Quarantäne und getrennt voneinander in Einzelzimmern. Ärzte dürfen nur in Schutzanzügen zu ihnen, niemand darf sie besuchen. „Mir geht es besser, das Fieber ist zurückgegangen“, sagt Gottfried U. im Interview mit ÖSTERREICH (siehe unten).
Kärntner haben sich am Ballermann angesteckt
Er ist sich
sicher, dass sich die drei Urlauber auf der Partymeile Ballermann beim
Feiern angesteckt haben. Sein Freund, der 24-jährige Alexander W., kämpft
bereits seit Donnerstag mit hohem Fieber und Abgeschlagenheit. Und: „Das
Grippemittel Tamiflu hilft bei ihm nicht. Möglicherweise leidet er unter
einer Mutation des H1N1-Virus“, sagt sein Vater zu ÖSTERREICH. Auch beim
dritten Grippe-Opfer ist der Infekt am Donnerstag voll ausgebrochen.
Angehörige müssen sieben Tage in Häusern bleiben
Auch
die Angehörigen der drei Opfer werden gemäß einer Weisung des
Gesundheitsamts isoliert – sie müssen drei bis sieben Tage in ihren Häusern
bleiben. Gottfrieds Mutter Eva: „Wir haben uns krank gemeldet und harren zu
Hause aus. Noch hat uns der Infekt nicht erwischt.“
Die Isolierung der Angehörigen ist eine Vorsichtsmaßnahme. Hubert Hrabcik vom Gesundheitsamt: „Dadurch ist gewährleistet, dass eine Ausbreitung verhindert wird.“ Die Angst in Kärnten vor einer Ansteckung wird immer skurriler. „Es geht so weit, dass Postler und Nachbarn den Kontakt mit uns meiden“, so der Vater eines Opfers.
2 Passagiere des Fliegers gingen freiwillig ins Spital
Die Angst
vor dem Virus ist auch bei jenen 165 Passagieren, die im Flieger saßen, sehr
groß. Zwei Frauen haben sich gestern freiwillig in Villach in ärztliche
Behandlung begeben, weil sie über typische Symptome klagten – die ersten
Schnelltests waren negativ. Insgesamt waren bisher 73 Österreicher
infiziert.
Noch keine Reisewarnung für Urlaubsort Mallorca
Viele
Österreicher, die einen Mallorca-Urlaub gebucht haben, haben jetzt Angst vor
der Pandemie. Auf Mallorca selbst gibt es 34 Fälle, jedoch kehren pro Woche
Hunderte Deutsche krank nach Hause zurück. Obwohl nächste Woche rund 50
Flieger (bis zu 10.000 Urlauber) aus Österreich nach Palma fliegen, gibt es
noch keine Reisewarnung: Hrabcik: „Das wäre überzogen. Wichtig ist,
Massen-Events zu meiden, das Virus wird über Tröpfchen übertragen.“
ÖSTERREICH: Sie sind mit der Schweinegrippe aus Mallorca
zurückgekehrt und liegen seit Mittwoch in Quarantäne. Wie geht es
Ihnen jetzt?
ÖSTERREICH: Wo haben Sie sich Ihrer Meinung nach das Virus
geholt?
ÖSTERREICH: Was macht Sie so sicher?
ÖSTERREICH: Wann haben Sie die ersten Symptome gespürt, wie
fühlt sich die Schweinegrippe im ersten Stadium an?
ÖSTERREICH: Wie ist es dann weitergegangen?
ÖSTERREICH: Gab es an Bord Schutzmaßnahmen?
ÖSTERREICH: Wann ist die Schweinegrippe bei Ihnen tatsächlich
ausgebrochen?
ÖSTERREICH: Wie erfolgte die Behandlung im Spital?
ÖSTERREICH: Wie funktioniert im Krankenhaus der Schutz der
behandelnden Ärzte?
ÖSTERREICH: Dürfen Sie besucht werden?
ÖSTERREICH: Sie wussten von der Schweinegrippe auf Mallorca.
Haben Sie jemals daran gedacht, deshalb die Reise zu verschieben? |