Den Trafikanten reicht's: Ihr Detektiv hat beobachtet, wie täglich 20.000 Zigaretten nach Kärnten geschmuggelt werden.
Kärntens Trafikanten schlagen Alarm: Bis zu 25 Prozent aller Zigaretten, die im Monat an den Verbraucher gelangen, sind geschmuggelt. „Wir wehren uns gegen die gewerblichen Schmuggler, die ganze Häuserblöcke wie in Villach oder Klagenfurt, aber auch im Umland, mit Zigaretten aus Slowenien versorgen“, so der Villacher Trafikant und Sprecher der Trafikanten, Harald Pichler. „Wir haben nun einen Detektiv eingesetzt, der diesen Leuten das Handwerk legen wird. Der Mann hat von uns einen Dauerauftrag bekommen.“
20.000 Tschicks täglich
Zu tun hat der Detektiv freilich
genug: „Er hat Leute beobachtet, die am Tag mehrmals zwischen Villach und
Slowenien hin und her pendelten und so unfassbare 20.000 Zigaretten am Tag
nach Österreich holten“, so Pichler. „Uns geht es nicht um jene, die da eine
oder zwei Stangen holen, wir wollen die Profis erwischen. Jene, die es
gewerbsmäßig treiben.“
20 Euro Preisunterschied
Tatsächlich blüht das Geschäft. „Pro
Stange sind gleich mal 20 Euro Preisunterschied zu Slowenien. Und die
Abnehmer warten schon. Da gibt es in Villach und Klagenfurt sogenannte
Bezirks- und Wohnblocklieferanten, die dann die Schmuggelware aufteilen“,
weiß Pichler. Die Spur der Schmuggler führt von Slowenien über Tarvis nach
Villach, dann geht es weiter nach Klagenfurt und Wolfsberg.
Kritik an italienischer Polizei
Leider hapert es offenbar oft
auch an der Lust der italienischen Polizei, einzugreifen. „Es gibt Fälle, da
tun sie einfach nichts, auch da sollte man einwirken. Es wird den Leuten
leider zu einfach gemacht“, klagt der Innungssprecher, der in seinem
Geschäft ein Minus von 10 Prozent an verkauften Tabakwaren aufzuweisen hat.
Detektiv filmt mit
Geht es nach den Trafikanten, soll das in
Zukunft für die Schmuggler schwerer werden: Der Detektiv filmt alles
heimlich mit, notiert die Kennzeichen der Schmuggelautos und übergibt das
Material dann dem Zoll. Die Trafikanten wünschen sich auch mehr Einsatz von
der Polizei, die sich derzeit aufgrund eines Erlasses des Ministeriums von
Amtshandlungen gegen Schmuggler heraushalten muss. „Das sollte doch noch
einmal überdacht werden“ verlangt Pichler.