Ein besonders abscheuliches Verbrechen wird kommende Woche in Kärnten verhandelt.
Ktn. Vor Gericht steht am Donnerstag und Freitag in Klagenfurt ein nach außen hin bis zu der Horror-Tat im vergangenen August vollkommen unscheinbares Männchen – Maturant, BWL-Student, Qualitätsbeauftragter bei einer Spedition, Sohn eines Rechtsanwaltes, Schiedsrichter (einst sogar in der Bundesliga), verheiratet, ein Sohn – und zwei Geliebte. Die soll der 36-Jährige beide geschwängert haben. Die eine, eine Kollegin, wurde er durch Drohungen gegen sie und deren Ehemann los: Er würde sie „zerstören und umbringen“.
Libido. Wegen Letzterer, einer Ex-Studien-Kollegin und dreifachen alleinerziehenden Mutter in Feffernitz – sitzt der Klagenfurter in U-Haft. Der Verdacht: Der Angeklagte mit der unstillbaren Libido soll im August des Vorjahres Julia H. und ihr ungeborenes Baby – ein Mädchen mit Trisomie- 21-Verdacht, das im September auf die Welt gekommen wäre – brutal getötet haben. Demnach soll er die Frau während zwei ihrer Kinder im Nebenzimmer schliefen, erschlagen und dann in der Badewanne ertränkt haben.
Trotz unzähliger Beweise (DNA, Katzenhaare, Rufdatenauswertung) streitet er alles ab – und hat mittlerweile den dritten juristischen Beistand, Manfred Arbacher-Stöger aus Wien, Spezialist für hoffnungslose Fälle, der sich einiges für die Verhandlung einfallen lassen wird müssen.
Zeuge. Sympathiepunkte wird der Schiri im Saal nämlich wenige einfahren. Oder wie reagiert man auf eine Aussage eines Zeugen, dem der Angeklagte in der U-Haft bei einem Hofspaziergang gestanden haben soll: „Die Treapn (Kärntnerisch für einfältige Frau, Anm. der Red) ist selba schuld. Draufgstiegen bin ich auch noch ...“ Es gilt die Unschuldsvermutung. (kor)