Kindergarten-Mord

So zerbrach die Familien-Idylle

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Noch im Frühling gab Harald P. ein Interview und sprach über sein Familienglück.

Der Papa trägt seinen Sohn auf den Schultern. Mutter und Tochter geben ihren Männern Rückendeckung. Die Aufnahme der scheinbar glücklichen Familie war Anfang des Jahres entstanden. Nur wenige Monate später tötete der Zweifach-Papa (43) seine Gattin mit 22 Messerstichen vor einem Klagenfurter Kindergarten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Rückblick: Im März dieses Jahres wandte sich Familie P. aus Welzenegg an die 14-tägig erscheinende Regionalzeitung Klagenfurter. Der Grund: Mutter Angelika (43) und Vater Harald wünschten sich für ihren Nachwuchs eine Leih-Oma und einen Leih-Opa.

Mutter Angelika wuchs selbst bei Pflegeeltern auf
Denn der Lastwagenfahrer und seine Gattin hatten selbst keine Eltern mehr. Mama Angelika wuchs sogar bei Pflegeeltern auf, Großeltern hatte sie selbst auch nie gehabt.

Oma und Opa hatten jedoch nie dazu gepasst
„Was man nicht hat, möchte man irgendwann einmal haben. Bei uns sind es eben die Großeltern“, sagte die 43-Jährige damals in dem Interview. Doch der Wunsch nach Geborgenheit und familiärer Wärme durch eine Oma oder einen Opa blieb unerfüllt. „Wir haben uns schon mit vielen Menschen getroffen, gepasst hat es bis dato aber noch nie“, sagte der Fami­lienvater im März.

Ob die fehlende Liebe durch die eigenen Eltern zum Drama am vergangenen Donnerstag geführt hat, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass den Kindern Laura (11) und Nico (5) jetzt nicht nur Oma und Opa fehlen, sondern vor allem die eigenen Eltern. Jetzt müssen die Halbwaisen selbst bei Pflegeeltern aufwachsen.

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