Letztes Jahr noch wollte das BZÖ die Satiriker nicht im Land haben. Im November treten Ster- und Grissemann gleich zwei Mal auf.
Es war der Polit- und TV-Skandal des letzten Jahres: die Parade-Satiriker Dirk Stermann und Christoph Grissemann machten sich in ihrer Sendung Willkommen Österreich über den Unfalltod von Jörg Haider lustig und brachten damit das gesamte BZÖ gegen sich auf. Von verbaler Verurteilung bis hin zu einem geforderten TV-Verbot reichte das Spektrum.
In Internetforen sprachen User sogar Morddrohungen gegen die Entertainer aus. Ein damals für Dezember geplanter Auftritt in Klagenfurt mit dem Programm Die Deutsche Kochschau wurde schlussendlich abgesagt, weil Unbekannte die Radmuttern an einem Reifen von Organisator Ingo Krassnitzer gelockert hatten.
Zwei Termine fix
Jetzt versucht Krassnitzer, die beiden TV-Stars
erneut nach Kärnten zu bringen. Am 13. November gastieren Ster- und
Grissemann ab 20 Uhr im Spittaler Stadtsaal, tags darauf treten sie
ebenfalls um 20 Uhr an der Universität in Klagenfurt auf. Tickets sind noch
für beide Veranstaltungen zu haben. Im Gespräch mit ÖSTERREICH glaubt
Krassnitzer, „dass es diesmal keine Probleme geben wird. Die Termine sind
fixiert und werden eingehalten.“
Es gibt kein Verbot
Vor allem LH
Gerhard Dörfler und Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider
(beide BZÖ) wehrten sich vehement gegen den Auftritt der beiden Satiriker im
letzten Jahr. Bei den aktuellen Terminen sieht das aber anders aus.
Weder im Büro des einen noch in dem des anderen wusste man von den Vorstellungsterminen. Raphael Spatzek, Sprecher von Scheider, und Dörfler-Sprecherin Larissa Herzog-Sternath betonten gegenüber ÖSTERREICH aber unisono: „Es ist ein Jahr vergangen, und es gibt keinen aktuellen Anlass, gegen die Auftritte zu sein.“ Für Grünen-Chef Rolf Holub kehrt mit der Einreise von Ster- und Grissemann endlich wieder „so etwas wie Normalität ein. Kabarett zu verbieten, ist das Dümmste überhaupt.“