Holz-Kobold stürtzte auf Kind

Valentins Tod noch immer nicht gesühnt

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Ein Kind ist tot – erschlagen von einer Holzfigur. Trägt denn niemand die Verantwortung? 

Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam – ganz besonders im Fall des kleinen Valentins aus Wien. Mittlerweile ist es fast vier Jahre her, dass der Bub (5) beim Wandern im Urlaub auf der Gerlitzen bei Villach von einer 80 Kilo schweren Koboldfigur erschlagen wurde. Bis heute hat hierfür niemand die Verantwortung übernommen.

Grausames Drama bei Spaziergang 

Dabei steht von Anfang an fest, dass die 1,60 Meter hohe Statue von ihrem ursprünglichen Sockel abgeschnitten und ungesichert vor einem Alm-Museum aufgestellt worden war. Der neugierige Bub hat sie wohl berührt. Die umstürzende Figur traf ihn an Kopf und Brust. Valentin erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Seine Mutter und die Großeltern waren beim Spaziergang dabei, gingen allerdings einige Meter ­voraus. Das Drama um den Unfall haben sie erst mitbekommen, als es für das Kind zu spät war.

Die drei Angeklagten plädieren auf nicht schuldig 

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat den 54-jährigen Pächter einer Hütte bei dem Museum wegen grob fahrlässiger Tötung angeklagt. Er soll den Sockel abgeschnitten und den Kobold aufgestellt haben. Mitangeklagt ist der 53-jährige Obmann der zuständigen Agrargemeinschaft, die Hütte und Museum verpachtet hat. Der 53-Jährige soll es unterlassen haben, die Skulptur zu sichern. Dem dritten Angeklagten, dem 70-jährigen Besitzer des Holzkobolds, wird laut Anklage fahrlässige Gemeingefährdung zu Last gelegt. Alle drei Angeklagten bekannten sich zu Prozessbeginn nicht schuldig.

Keine Ende in Sicht 

Am Donnerstag ging das Hauptverfahren in die nächste Runde. Nach dem bisherigen Tempo der Aufarbeitung des tragischen Todes eines Kleinkindes zu urteilen, war unklar, ob diesmal ein Richterspruch gefällt werden würde. Valentins Familie hätte endlich ein Recht darauf. 

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