Mafia-Krimi

Verwechslung: Hausdurchsuchung bei Kärntner Polizei-Chefin

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Eine Hausdurchsuchung bei der Kärntner Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß hat  für große Aufregung gesorgt.

Bei der Hausdurchsuchung bei der Landespolizeidirektorin waren die Behörden laut Medienberichten dem Verdacht der Geldwäscherei in Verbindung mit einem italienischen Mafiaclan nachgegangen worden - nach ersten Erkenntnissen dürfte es sich um eine Verwechslung gehandelt haben, heißt es von ihrem Anwalt, Gernot Murko.

Auftrag kam von WKStA

Die Hausdurchsuchung auf Geheiß der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte bereits am 10. Oktober stattgefunden, dabei wurden ein Laptop und ein Handy von Kärntens höchstrangiger Polizisten sichergestellt. Die Ermittlungen drehen sich um eine Frau, die in Mafiageschäfte verstrickt sein soll. Diese habe bei einem - von der italienischen Finanzpolizei in Neapel abgehörten - Gespräch damit geprahlt, gute Kontakte zur Polizei in Klagenfurt zu haben.

Kohlweiß als "Capo di Polizia di Klagenfurt"?

Konkret sei von einem "Capo di Polizia di Klagenfurt" die Rede gewesen. Wie man davon auf Kohlweiß geschlossen hat, war vorerst aber unklar - angeblich soll im Zuge des Gesprächs der Name "Michaela" gefallen sein.

"Ob das wirklich der Fall ist, wissen wir nicht. Dazu müsste man die Audiodatei anhören, die jetzt erst von der WKStA angefordert wurde", sagte Murko.

Kritik an Behörden

Der Anwalt kritisiert das Vorgehen der Behörden scharf, die Vorwürfe würden "jeglicher Grundlage" entbehren. "Als Basis für das massive Einschreiten der Behörde dient ein offensichtlich unvollständiges und möglicherweise fehlerhaft übersetztes Überwachungsprotokoll." Anstatt seine Mandantin damit zu konfrontieren, sei sogleich eine Hausdurchsuchung angeordnet worden: "Das ist völlig unverhältnismäßig."

Die Frau, deren Gespräch abgehört wurde, hatte danach gegenüber den italienischen Behörden selbst angegeben, Kohlweiß nicht zu kennen. Laut Medienberichten hatte sie dabei aber sehr wohl gesagt, wen sie mit "Capo di Polizia di Klagenfurt" gemeint hatte: Nämlich einen Mann. Auch bei ihm hatte es im Oktober eine Hausdurchsuchung gegeben, weiters unter anderem bei einem Mitarbeiter des Landeskriminalamtes.

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