"Pietätlos"

Wirbel um Gedenkstätte für Haider

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Kritiker meinen, der verstorbene Landeshauptmann werde für den Kärntner Wahlkampf missbraucht.

An der Stelle, wo Haider am 11. Oktober tödlich verunglückte, wird im Frühjahr ein Denkmal gebaut. Die Stelle wurde zu diesem Zweck vom Land um 30.000 Euro angekauft. Das Denkmal sollte ebenfalls zum Geburtstag eingeweiht werden. Auch ein Museum zu Ehren Haiders ist geplant. Und eine Kärntner Brücke soll nach Jörg Haider umbenannt werden.

Doch jetzt gibt es massive Kritik an den Plänen.

"Haider hätte so etwas nicht haben wolen", meint etwa ÖVP-Chef Josef Martinz. Die Pläne von Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) seien "ein Wahlkampfmittel" und hätten "nichts mit der perslönlichen Anteilnahme zu tun.". Haider werde von seiner Partei für den Wahlkampf missbraucht. Eine Resolution gegen die Pläne, sofern Dörfler damit die Regierung befasst, werde man aber nicht verfassen, sagt Martinz.

"Pietätlos, wahlkampfgetrieben"
SPÖ-Landtagsabgeordneter Jakob Strauß bläst ins selbe Horn: Kärnten habe viele große Männer und Frauen hervorgebracht und diese seien nicht derart gewürdigt worden. "Hier stellt sich die Frage von Pietät". Als Völkermarkter Bezirksparteivorsitzender hält er von einer Umbenennung der Brücke wenig: "Die Brücke ist die Lippitzbachbrücke und eine Brücke der Steuerzahler". Er sieht, wie Martinz, Parteistrategie des BZÖ. Außerdem fragt sich Strauß, "ob das der Familie Haider überhaupt Recht ist. Es heißt doch, Ruhe in Frieden, wenn jemand verstorben ist".

Familie will Künstler-Skulptur
Die Familie Haider hat sich für eine Skulptur des 81-jährigen Hoke entschieden. „Die Nachbarn und Anrainer waren tief beeindruckt, dass bis heute täglich Hunderte Menschen dort Kerzen anzünden und persönliche Briefe niederlegen – und haben uns den Grund verkauft. Wir wollen einen Parkplatz bauen, denn die Stelle da draußen bei Lambichl ist nicht ungefährlich“, so Dörfler.

Jörg-Haider-Brücke
Am 29. Jänner, zum 59. Geburtstag Jörg Haiders, wird im Rahmen eines Festaktes die Lippitzbach-Brücke im Bezirk Völkermarkt auf „Jörg-Haider-Brücke“ umgetauft. „Über der Brücke schwebt der Jörg“, so Dörfler. „Ihm ist der Bau überhaupt zu verdanken gewesen.“

Museum
Die Gegenstände, die dort abgelegt werden, lässt Dörfler fast täglich einsammeln und in den Räumlichkeiten der Straßenmeisterei Rosental einlagern. „Da geht nichts verloren und vielleicht kommt es eines Tages dann doch noch zu einem Haidermuseum und wir können das alles der Bevölkerung einmal zugänglich machen.“

Witwe Claudia Haider widmet sich derzeit vor allem diesem Projekt. Dabei sollen Gegenstände aus Haiders Büro – vom Schreibtisch über Bilder und Bücher – für die Nachwelt aufbewahrt und zugänglich gemacht werden.

Gedenkjahr
2009 soll so insgesamt in Kärnten eine Art Haider-Gedenkjahr werden. Vor allem bis zur Landtagswahl am 1. März wird das Thema vom BZÖ am Köcheln gehalten. Wahlkampfleiter Stefan Petzner hatte angekündigt, dass das Gedenken um Jörg Haider im Wahlkampf eine Rolle spielen werde.

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Haider raste mit 142 km/h in den Tod.

Polizei und Feuerwehr zeigten sich schockiert, als sie das Wrack sahen.

Der Landeshauptmann hatte keine Überlebenschance.

Haider wurde sofort ins Landeskrankenhaus gebracht. Der Phaeton ist total beschädigt.

Die ersten Bilder des VW-Wracks nach dem Unfall

Der V6 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 239 Stundenkilometern und beschleunigt von 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h.

Der Pkw gilt als sehr sicher.

Kärnten steht im Schock.

Der Phaeton gilt als die Nobelkarossenserie des deutschen Autoherstellers VW.

Die Unfallstelle war lange Zeit gesperrt.

...krachte danach gegen den Betonpfeiler eines Gartenzaunes und prallte gegen einen Hydranten.

Das Fahrzeug mähte eine Thujenhecke nieder...

Sein Auto, ein VW Phaeton, rammte ein Verkehrszeichen und einen Vorwegweiser, danach geriet es mit dem linken Vorderrad auf eine Böschung.

Wenig später geriet er aus unbekannter Ursache ins Schleudern.

Haider hatte einen Pkw überholt und sich danach auf der stadtauswärts zweispurigen Straße wieder am rechten Fahrstreifen eingeordnet

Als Haider geborgen wurde, war er angeschnallt.

Die Halswirbelsäule war komplett gebrochen, der linke Oberarm nahezu abgetrennt.

Beide Türen des Autos fehlten, als die Notärztin an der Unfallstelle eintraf.

Ein tragisches Ende eines Landeschefs.

Viele Menschen trafen an der Unfallstelle ein, um Kerzen wurden angezündet.

Der Unfallort aus der Vogelperspektive. Haider war mit 142 km/h statt der erlaubten 70 km/h unterwegs.

Das Auto wurde untersucht, es wurde kein technischer Schaden festgestellt.

Das Auto wurde 36 Meter durch die Luft geschleudert.