Ausgerechnet am Tag des Zug-Streiks kam es in Linz, Graz und Innsbruck zu Protestaktionen.
Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" haben am Montag in Linz, Graz und Innsbruck unangemeldete Demonstrationen auf die Straße gebracht. Mehrere hatten sich - wie schon bei ähnlichen Aktionen in den vergangenen Wochen - auf die Straße geklebt. Schwere Verkehrsbeeinträchtigungen blieben diesmal aber dank rascher Umleitungen aus. Die Demonstrierenden forderten Tempo 100 auf den Autobahnen und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen.
‼️BLOCKADEN IN DREI BUNDESLÄNDERN‼️
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) November 28, 2022
???? Heute haben wir uns in Linz, Graz und Innsbruck auf die Straße gesetzt, um auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen.
???? Wenn wir unsere Zukunft nicht verspielen wollen muss die Regierung endlich handeln! #Tempo100 pic.twitter.com/X633UcJT3h
Aktionen in drei Städten
In Linz haben zwei Frauen und ein Mann protestiert: Zwei von ihnen klebten sich um 8.00 Uhr bei der Autobahnabfahrt Hafenstraße auf die Fahrbahn, berichtete die oberösterreichische Polizei. Die beiden Personen ließen sich von den Beamten problemlos von der Straße entfernen, der Protest habe etwa eine halbe Stunde gedauert. Die Hafenstraße war etwa 15 Minuten gesperrt, der Verkehr habe kurzfristig gestaut, so die Exekutive.
Die drei Aktivisten werden angezeigt. "Ich sitze hier, weil die Zukunft meiner Generation auf dem Spiel steht", machte ein 17-jähriger Schüler in der Presseaussendung der Aktivisten auf die Auswirkungen der Erderhitzung und anderen Folgen der Klimakatastrophe aufmerksam. "Ihr regt euch darüber auf, dass sich Menschen in ihrer Verzweiflung an Straßen kleben - wo ist eure Aufregung darüber, dass mit jeder neuen Öl- und Gasbohrung meine Zukunft zerstört wird?" Eine 24-jährige Webentwicklerin ergänzte: "Tempo 100 auf der Autobahn kostet nichts, und spart im Jahr 180 Millionen Liter Sprit - das ist bares Geld."
???? AUTOBAHNABFAHRT IN LINZ BLOCKIERT ????
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) November 28, 2022
????♂️Ejay, ein 17-jähriger Schüler, hat sich aus Protest auf die Straße geklebt. Die Regierung verspielt seine Zukunft, wenn sie die Klimakrise nicht bald in den Griff bekommt.#Tempo100 JETZT ‼️#LetzteGeneration pic.twitter.com/lUznSyu2iw
In Graz haben sich zwei Aktivistinnen und ein Aktivist kurz nach 8.00 Uhr am Opernring auf die Straße geklebt und damit den Verkehr in der Innenstadt blockiert. Da von der Polizei rasch eine Umleitung eingerichtet wurde, kam es zu weniger Staubildung als bei der ersten derartigen Aktion Anfang November. Nach rund 30 Minuten wurde die Auflösung der nicht angekündigten Demonstration angeordnet. Nach 9.00 Uhr begannen daher Beamtinnen und Beamten den Klebstoff unter den Händen der Aktivisten zu lösen.
???? OPERNRING IN GRAZ BLOCKIERT ????
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) November 28, 2022
????♂️Valentin: "Ich mache das nicht gerne, aber ich sehe es jetzt als meine Pflicht an, weil sonst passiert einfach nichts." #Tempo100 JETZT ‼️#LetzteGeneration pic.twitter.com/RR8hR7UuG3
Vor dem Innsbrucker Sillpark versuchte eine fünfköpfige Gruppe den Verkehr lahmzulegen. Die Aktivistinnen und Aktivisten bildeten eine Menschenkette und setzten sich im Frühverkehr auf die Straße. Allerdings wurde laut Polizei eine Verkehrsumleitung eingerichtet, dadurch war es zu keinen Stauungen gekommen. Die Exekutive lässt die Demonstrierenden - die so lange bleiben wollen, bis ein Politiker kommt - vorerst weiter auf der Straße sitzen.
Stoppt die fossile Zerstörung! #LetzteGeneration #Innsbruck pic.twitter.com/nnY2xRZd7R
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) November 28, 2022
Der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) forderte indes in einer Presseaussendung, dass die Verursacher der Straßenblockade die Kosten für wirtschaftliche Schäden und Polizeieinsätze übernehmen müssen. Der Grazer FPÖ-Gemeinderat Günter Wagner ließ in einer Aussendung wissen: "Hier tingeln einige dieser Herrschaften - manche davon sogar aus dem Ausland kommend - durch österreichische Städte und terrorisieren mit ihrer völlig entbehrlichen Blockade tausende fleißige steirische Pendler." Es brauche harte Strafen für die Täter. "Vor allem müssen die dahinterstehenden Organisationen verstärkt durch den Verfassungsschutz beobachtet werden, es scheinen sich hier gesamtgesellschaftlich und sicherheitspolitisch mehr und mehr gefährliche Ideologien unter dem Deckmantel des sogenannten Klimaschutzes zu etablieren. Die Grazer Grünen sollten sich auch von dieser in der Landeshauptstadt unerwünschten Truppe 'Letzte Generation' distanzieren."