Veranstalter verspricht neues Sicherheitskonzept

Matura-Reise: Jetzt Wirbel um Stornos

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Nach Übergriffen und Missbrauchsvorwürfen krempelt der Veranstalter sein Sicherheitskonzept um.

Wien/Porec. Wie X-Jam-Chef Alexander Knechtsberger dem Aufdecker der Affäre, dem Ex-Teilnehmer Bastian Köstinger, bei einem Treffen versprach, werde alles getan, „damit es keine Übergriffe mehr auf Mädchen gibt“. Wie berichtet, soll ein 19-jähriger Schüler aus der Steiermark eine Maturantin vergewaltigt haben und ein Security versucht haben sich an mehreren Schulabgängern zu vergehen. Zu einer legte er sich ins Bett und wurde zudringlich. Knechtsberger: „Sicherheits- und Ordnerdienste werden zukünftig ausschließlich Mitarbeiter von professionellen Security-Firmen verrichten.“ Sogenannte Volunteers als Freiwillige, die gegen Kost, Logis Party machen, aber ohne Gehalt beschäftigt waren, werden nicht mehr eingesetzt. Ob in Zukunft vermehrt weibliche Securitys eingesetzt werden, wie namhafte Expertinnen fordern, ist noch nicht klar.

40 Prozent der Kosten müssen berappt werden

Unterdessen kommt auf die X-Jam-Macher neues Ungemach zu. Wie der Sprecher des Verbraucherschutzvereins, Peter Kolba, auf Facebook outet, dürften zahlreiche Maturantinnen und Maturanten vorhaben, ihre Party-Reisen 2022 auf die Halbinsel Laterna (laut Knechtsberger ist das kommende Jahr bereits restlos ausgebucht) eben wegen der jüngsten Vorfälle zu stornieren. Die Bedingungen sind dem Konsumentenschützer allerdings ein kräftiger Dorn im Auge: Wer jetzt (also ein Jahr vor der Reise!) bis zu 30. Tage vor Reisebeginn storniert, muss nämlich volle 40 Prozent der Kosten bezahlen. Kolba dagegen ist überzeugt: „Der Skandal um die Securitys müsste meines Erachtens ausreichen, vom Vertrag kostenlos zurückzutreten, weil ja das Vertrauen um die Sicherheit verloren ging.“ Ob und wie sie steigen mag, wird davon abhängen, wie viele ­Vorfälle noch bekannt ­werden.

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