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Lange Haft gefordert

Ganze Bande missbrauchte Lehrerin: Hochspannung vor Urteil

Im Prozess am Landesgericht Wien rund um eine Lehrerin (28) aus Liesing, die von einer Migrantenbande eingeschüchtert, missbraucht, vergewaltigt und bedroht worden sein soll, könnte heute Abend nach mehreren Prozesstagen ein Urteil des Schöffengerichts fallen.

Den jungen Tätern, der Jüngste von ihnen ist erst 14 Jahre alt, drohen langjährige Haftstrafen. Wie hoch die Strafen allerdings ausfallen, ist noch unklar. Mit Freisprüchen aller Angeklagter wie in dem Fall einer 12-Jährigen, die über Monate in Favoriten sexuell unter Druck gesetzt worden sein soll, ist in diesem Fall vorraussichtlich nicht zu rechnen. Die drei Hauptangeklagten, ein 15-jähriger Iraker, ein 17-jähriger Rumäne und ein 15-jähriger Afghane - ihnen werden mehrere sexuelle Übergriffe auf die Lehrerin und Vergewaltigung vorgeworfen - sitzen mittlerweile seit acht Monaten in U-Haft.

Die beiden 15-Jährigen und der 14-Jährige sollen zudem während eines Urlaubs der Lehrerin im Jänner mit einem Nothammer die Terrassentür ihrer Wohnung zertrümmert, die Zimmer nach Wertgegenständen durchsucht und schließlich Sachen angezündet haben.

Auf Instagram kennengelernt

Durch den Brand wurde das Martyrium der jungen Wiener Lehrerin erst aufgedeckt. Kennengelernt hatte die 28-Jährige einen der Teenies (damals 16 Jahre alt) auf Instagram. Mit diesem Angeklagten, dem nur die Beteiligung des Diebstahls einer Spardose der Lehrerin mit 800 Euro vorgeworfen wird, hatte die 28-Jährige auch einvernehmlichen Sex. Damit setzten die Freunde und Bekannte des heute 17-Jährigen sie sexuell unter Druck. 

Posttraumatische Störungen

Von der Lehrerin selbst wurden die Aussagen für den Prozess in einem viereinhalbstündigen Video aufgenommen. Die drei Hauptangeklagten und ein weiterer 17-Jähriger setzten ihr nach ihrem sexuellen Kontakt mit dem Teenie in weiterer Folge zu. Letzterer drohte ihr ihren Angaben zufolge mehrmals täglich, er würde die Beziehung publik machen und die Schulleitung informieren. "Ich hatte richtig Angst, dass ich ruiniert bin in der Schule", gab die Lehrerin in ihrer Zeugenaussage an, "ich hab' mir gedacht, dass das alles nicht wahr sein kann." Später hätte sie dann nicht mehr "Nein" sagen können.

Einem psychiatrischen Gutachten zufolge erlitt die Lehrerin als kausale Reaktion auf die sexuellen Übergriffe eine chronische Depression und eine posttraumatische Belastungsstörung. Letztere ist laut Gutachten einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen.

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