Eine Bombe, die ÖSTERREICH mit einfachen Zutaten bauen ließ, hätte einen Jet zum Absturz gebracht. Das Innenministerium prüft.
„Wenn ich fliegen muss, fühle ich mich unwohl“, sagt Ludwig Heerwagen, Ex-Einsatzleiter der GSG-9. Der Profi weiß, wie leicht es Terroristen tatsächlich haben: „Wer Kunstdünger mitnimmt, kann ihn mit Alkohol mischen, den er in jeder Duty-free-Zone bekommt und in die Maschine mitnehmen darf. Wenn er das richtige Mischungsverhältnis hernimmt, fliegt alles in die Luft.“
Dass die Flugsicherheit auf solche Attentate nach simpelstem Rezept nicht vorbereitet ist, steht nach der gestrigen Exklusiv-Geschichte von ÖSTERREICH sicherlich fest.
Duty-Free-Bombe
Ein ÖSTERREICH-Reporterteam hatte sich manche
der Zutaten für die Bombe besorgt und durch die Kontrollen gebracht. Weitere
Stoffe, etwa Alkohol, wurden in den Duty-free-Geschäften im Flughafengebäude
gekauft. Jedermann kann also die Bomben-Zutaten erstehen.
Innenministerium will recherchieren
ÖSTERREICH hat’s
ausprobiert: Die Sprengstoff-Substanzen aus dem Duty free brachten Fachleute
im Steinbruch der Firma „Zöchling“ in Ramsau (NÖ) als Bombe zur Detonation.
Gemixt war sie aus Zutaten, die problemlos die Sicherheitsschleuse am Vienna
Airport passiert hatten. Zweifel an der Gefahrenabwehr kommen in Schwechat
allerdings nicht auf.
„Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgends“, meint Airport-Sprecherin Brigitta Pongratz. „Die Vorschriften macht nicht der Flughafen. Die kommen von der EU und aus dem Innenministerium.“ Dort will man nach dem ÖSTERREICH-Test mit der Bombe noch intern recherchieren, bevor man ein Statement abgibt.