Seit Jänner vermisst

Mordalarm um zwei Steirer in Costa Rica

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Bei den Spuren im Haus handelt es sich um "menschliches Blut".

Nach wie vor ungewiss war am Donnerstagabend der Verbleib der beiden vermissten Österreicher in Costa Rica, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein dürften. Ergebnisse der Laboruntersuchungen belegten: Bei den im Anwesen des Steirers Horst H. gefundenen Blutspuren handle es sich mit Sicherheit um menschliches Blut, sagte der österreichische Honorargeneralkonsul in Costa Rica, Manfred Maurer, zur APA. In kriminalistischer Kleinarbeit suchen die Behörden in dem mittelamerikanischen Land indes weiter nach Indizien, die zur Klärung des Falls beitragen können

Nachdem keine vergleichbare DNA vorliege, mit deren Hilfe man die Blutspuren einem der Österreicher zuordnen könne, sei man am überlegen, ob man über die Familie in Österreich DNA bekommen könne, sagte Maure. Es sei aber eine Frage der Zeit, ob das tatsächlich gemacht werde.

Banditen festnehmen
Zuvor wolle man andere stichhaltige Beweise finden, um den Verdächtigen, einen "ortsbekannten Banditen", der bereits am Anwesen von Horst H. lebte, festnehmen bzw. verhören zu können. Nach costa-ricanischem Recht könne das erst dann erfolgen, wenn es genügend konkrete Beweise gegen den Mann gibt. Demzufolge befinde sich der Mann nach wie vor auf freiem Fuß.

Im Haus des Verdächtigen wurden Gegenstände gefunden, die einem der Vermissten gehören könnten. Dies werde derzeit überprüft, so der Honorargeneralkonsul weiter. Außerdem soll die Polizei heute, Donnerstag, Einsicht in die Videoaufnahmen der Bankomat-Behebungen, die von dem mutmaßlichen Täter durchgeführt wurden, bekommen. Die Suche nach den Männern gehe indes weiter.

Seit 30 Jahren in Costa Rica
Bei den Opfern handelt es sich um den 67-jährigen Horst H. und den 65-jährigen Herbert L. aus dem obersteirischen Knittelfeld. Horst H. hatte sich im Oktober 2009 ein Anwesen im Distrikt Golfito gekauft. Herbert L. war seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr in seiner Heimat gewesen. Kurz vor Weihnachten meldete sich H. das letzte Mal telefonisch bei seinem Bruder in der Steiermark. Ab Jänner wurde die Abgängigkeit auch den Behörden gemeldet.

Schließlich übernahm die örtliche Kriminalpolizei den Fall. Im Zuge einer Hausdurchsuchung im Anwesen von Horst H. stellte sich heraus, dass zu diesem Zeitpunkt bereits der mutmaßliche Verbrecher in dem Haus wohnte. Außerdem soll der Verdächtige mit der Bankomatkarte des Österreichers insgesamt 28 Bargeldbehebungen durchgeführt hat.

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