Selbst Pilzkennern kann ein tragischer Fehlgriff passieren.
Vier Tage lang kämpfte Herta T. im Krankenhaus um ihr Leben. Doch die Giftstoffe des gefährlichen Knollenblätterpilzes hatten die Organe der 78-jährigen Burgenländerin bereits zu sehr beschädigt – sie starb.
Seit Jahren war das Schwammerlsuchen das liebste Hobby der Pensionistin aus Bad Sauerbrunn. Trotzdem verwechselte sie vergangene Woche den essbaren Parasol mit seinem giftigen Doppelgänger. Nachdem Herta T. die Pilze am Abend gegessen hatte, klagte sie plötzlich über starke Schmerzen. In der Nacht musste sie erbrechen und hatte starken Durchfall. Ihr Ehemann überredete sie am nächsten Tag, zum Arzt zu gehen. Der schickte die Patientin sofort ins Spital nach Wiener Neustadt. Dort wurde die Sammlerin in künstlichen Tiefschlaf versetzt.
Pensionistin Herta T.
galt als Pilzkennerin
Dass gerade Herta T. das passieren konnte, versteht niemand. Die rüstige Seniorin galt in ihrem Heimatort als ausgesprochene Pilzkennerin. Ihr Mann Karl ist ein angesehener Botaniker, der bereits einige wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht hat. „Ich kenne die Pilze zwar, aber ich habe nicht nachkontrolliert. Da wäre meine Frau beleidigt gewesen,“ sagte der Witwer: „Wegen der Trockenheit sind heuer die Parasole kleiner. Vielleicht kam es deshalb zur Verwechslung.“ Herta T. hinterlässt Tochter, Sohn und zwei Enkelkinder.