„Freund“ bat um 18.000 Euro - Bankbeamter warnte Kundin.
Immer wieder warnt die Polizei vor dem berüchtigten „Neffen-Trick“, bei dem vermeintliche alte Freunde oder Verwandte gutgläubige Herrschaften um ihr Geld bringen. Diese Erfahrung musste auch Elisabeth H. (74) machen.
Verschnupft
Montag früh: Das Ehepaar Wilhelm und Elisabeth H. hatte noch nicht einmal den ersten Kaffee getrunken, da läutete das Handy der Dame: „Kennst mich noch?“, fragte eine heisere Stimme am anderen Ende der Leitung. „Egon? Bist das du? Hast aber einen schlimmen Schnupfen“, antwortete Elisabeth H. Mit dieser Frage war die betagte Wienerin „Egon“ (oder demjenigen, den sie für ihn hielt) hilflos ausgeliefert.
Polizei
„Ihr müsst mir helfen“, sagte er. „Ich brauche Geld.“ 18.000 Euro. Schnell. Übergabe in einer Stunde. „Da habe ich meinen Bankberater angerufen. Und der hat mich Gott sei Dank gewarnt“, seufzt die 74-Jährige, „danach alarmierte ich die Polizei, weil ich wusste: Der Anrufer ist mitnichten mein lieber Egon.“ Drei Kriminalbeamte eilten zu Hilfe und warteten zwei Stunden in der Wohnung, um den Betrüger zu empfangen. Doch der hat die Lunte gerochen – und ist nie aufgetaucht. „Vermutlich hat er unser Haus überwacht und gesehen, dass niemand herauskommt, um Geld von der Bank zu holen. Die Mafia wollte nur mein Erspartes!“, kann es die Pensionistin noch nicht fassen.
Die Methoden dieser Banden sind der Polizei nur zu gut bekannt; sie ermittelt auf Hochtouren.