Razzien in drei Bundesländern

Neonazi-Netzwerk zerschlagen

Teilen

Erfolgreicher Schlag gegen die geplante rechtsextreme Miliz.

Zugriff. Konzertierte Aktion von Verfassungsschutz und Polizei gegen Österreichs Neonazi-Szene: Praktisch zeitgleich stürmten Beamte verdächtige Objekte und Wohnungen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland. An neun Adressen wurden sie fündig. Dort horteten Rechtsextreme ganze Arsenale an automatischen und halb automatischen Schusswaffen, Munition und Nazi-Devotionalien.

Gegen 14 Verdächtige – darunter auch in Deutschland – laufen inzwischen Ermittlungen.

Waffen. In manchen Privatquartieren sah es aus wie in einer Waffenkammer der Reichskanzlei. Überall Flaggen mit Hakenkreuz, Gegenstände mit SS-Runen, Kriegsmaterial. Unter den Schusswaffen auch drei Maschinengewehre, mehrere Sturmgewehre, 6.000 Schuss Munition.

Neonazi-Netzwerk zerschlagen
© oe24
× Neonazi-Netzwerk zerschlagen
Dutzende NS-Devotionalien wurden sichergestellt.

Ermittlungen liefen eineinhalb Jahre

Schon seit eineinhalb Jahren liefen die Ermittlungen gegen die Gruppe. Der Hauptverdächtige gab an, eine rechte Miliz („Miliz der Anständigen“) gründen zu wollen, „um das System zu kippen“. Beteiligt ist auch ein bekannter Neonazi, der bereits im Rahmen der Briefbombenermittlungen in Erscheinung getreten war und in U-Haft sitzt.

„Der Kampf gegen jede Form von Extremismus ist notwendiger und aktueller denn je“, sagte Innenminister Karl Nehammer. „Die Corona Pandemie hat zu einer Radikalisierung an den extremen Rändern unserer Gesellschaft geführt. Wir müssen dagegen einschreiten.“

nehmaaer
© oe24
× nehmaaer
Kampf-Ansage: Minister Nehammer greift durch.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.