Traurige Statistik

8.400 Hasen kamen im Straßenverkehr ums Leben

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Der Straßenverkehr ist für Hasen ein gefährliches Pflaster - vor allem zur starken Oster-Reisezeit. Zuletzt wurden in Niederösterreich in einem einzigen Jahr mehr als 8.400 Hasen von Kraftfahrzeugen angefahren und tödlich verletzt, machen VCÖ und WWF jetzt aufmerksam.  

Die rund 35.100 Kilometer Straßen in Niederösterreich benötigen eine Fläche von über 510 Quadratkilometer, das entspricht mehr als achtmal der Fläche von Wr. Neustadt, informieren VCÖ und WWF. Sie durchziehen auch den Lebensraum von Tieren. "Das Überqueren der Straßen ist für Tiere lebensgefährlich. Je mehr Autos und Lastwagen fahren und je höher deren Tempo, umso größer das Risiko für Tiere unter die Räder zu kommen", verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Zuletzt wurden in Niederösterreich in einem einzigen Jahr 8.486 Hasen niedergefahren und tödlich verletzt. Zusätzlich wurden weitere fast 20.000 Wildtiere Opfer des Straßenverkehrs, davon 15.433 Rehe und 1.733 Fasane. Erfasst werden von der Statistik nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen. 

Im Bundesländer-Vergleich fielen in Niederösterreich mit 8.486 Tieren die meisten Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer, berichtet der VCÖ. Es folgen Oberösterreich (3.887), das Burgenland (2.215), die Steiermark (2.065) und Kärnten (441).  

Reduktion des Bodenverbrauchs gefordert

"Die Erweiterung des Straßennetzes führt gemeinsam mit der Zersiedelung zu mehr Verkehr. Das ist eine Katastrophe für Wildtiere und ihre Lebensräume", sagt WWF-Experte Simon Pories. Eine Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Stopp der Zersiedelung ist unumgänglich, betonen WWF und VCÖ. Neben einer Obergrenze für den Bodenverbrauch brauche es eine Stärkung der Ortskerne sowie finanzielle Anreize dafür im Finanzausgleich und im Steuersystem. Supermärkte, Betriebsanlagen oder Wohnsiedlungen in Randlagen würden selbst sowie durch Zufahrtsstraßen und Parkplätze enorme Flächen verbrauchen.

Auch das Mobilitätsverhalten hat Einfluss auf das Unfallrisiko für Meister Lampe, Bambi & Co. Gelingt es, den Autoverkehr zu reduzieren, sei es durch Fahrgemeinschaften, durch die Verlagerung auf den Öffentlichen Verkehr oder bei kurzen Strecken auf das Fahrrad sind auch die Tiere sicherer unterwegs.

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