Begräbnis

Abschied von Nicole und Miguel

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Aufwühlende Aufbahrung und Beerdigung der Feueropfer von Gänserndorf: Der Großvater kollabierte und musste ins Spital gebracht werden.

Mehr als 100 Trauernde aus dem Ort und aus dem Roma-Clan der Eltern von Nicole und Miguel kamen am Dienstag, um 14 Uhr, zum Stadtfriedhof in Gänserndorf. Die Aufbahrungshalle war zum Bersten voll, die Emotionen kippten mehrmals von Tränen in ein minutenlanges Geschrei der Trauer und Wut über das Schicksal, das so unbarmherzig zugeschlagen hatte – vorsorglich war auch ein Notarzt vor Ort, der später tatsächlich mit Blaulicht ins Spital fuhr, weil Opa Milan, der zuckerkrank ist, am Grab kollabierte. Schon vor der Beerdigung, bei der man die Predigt des Pfarrers kaum verstand, gab es große Aufregung – da der serbisch-orthodoxe Priester die Kinder nicht verabschieden wollte, weil sie nicht getauft waren. Also sprang kurzfristig Stadtpfarrer Eduard Schipfer ein, der Nicole und Miguel einsegnete und in einem gemeinsamen Sarg beerdigen ließ.

Vor allem die Mutter Liliana – die zuletzt alle Schuld auf sich nahm, als sie gegenüber der Polizei zugab, die Kinder den ganzen Vormittag des 9. Juli allein gelassen zu haben – weinte und schluchzte unentwegt und warf sich zu Boden. Nicole und Miguel zündelten im Kinderzimmer und erstickten. Nur einmal war es ganz still, als die Instrumental-Version von „Schlaf, Kindlein, schlaf“ gespielt wurde. Die letzten Trauergäste verließen erst um 16.30 Uhr den Stadtfriedhof.

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