Tiermisshandlungen

Anzeigen gegen Mitarbeiter des Horror-Mastbetriebes

Die behördlichen Überprüfungen wegen möglicher Missstände in einem AMA-Schweinebetrieb im Bezirk Hollabrunn sind am Mittwochabend abgeschlossen worden. 

Am Donnerstag wurden "die Ergebnisse dieser sehr ausführlichen Kontrolle beurteilt", teilte Bezirkshauptmann Karl-Josef Weiss auf Anfrage mit. "Insbesondere werden verschiedene Maßnahmen ausgearbeitet, welche dem Betrieb behördlich vorgeschrieben werden." 

Grausame Misshandlungen in größter Schweinefabrik Österreichs

Die Bezirkshauptmannschaft befasst sich indes auch mit einem vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) veröffentlichten Video, auf dem Misshandlungen von Schweinen festgehalten wurden. "Gegen die in den Videos zu sehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mastbetriebes werden gerade Anzeigen an die Staatsanwaltschaft Korneuburg vorbereitet", betonte Bezirkshauptmann Weiss in einer schriftlichen Stellungnahme. 

Bereits am Dienstag war der Betrieb durch zwei Amtstierärzte im Vier-Augen-Prinzip überprüft worden, es erfolgte eine Fortsetzung. Auch die AMA hatte Kontrolleure entsandt. Ins Rollen gebracht worden war der Fall durch eine Anzeige des VGT wegen Tierquälerei bei der Bezirkshauptmannschaft. Der Inhaber des Betriebes bestritt die Vorwürfe und verwies auf eine vor drei Wochen ohne Beanstandungen durchgeführte unangemeldete Kontrolle durch einen Amtstierarzt. 

"Keine Toleranz"

Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg indes erklärt öffentlich, dass er seinen eigenen Betrieb auf den vom VGT veröffentlichten Videos nicht wiedererkennt. Die veröffentlichten Aufnahmen aus dem Betrieb seien ein Skandal, so der Verein gegen Tierfabriken, "doch dass dieser Betrieb laut Transparenzdatenbank pro Jahr fast Ꞓ 1 Million als Subvention von den Steuerzahler:innen geschenkt bekommt, ist der nächste! Und im Jahr 2023 hat Hardegg neben den Ꞓ 934.499,13 Geldspende auch noch 'für hervorragende Verdienste' das Goldene Ehrenzeichen des Bundeslandes NÖ erhalten!" 

Seitens des VGT heißt es in einer Aussendung: "Und deshalb brauchen wir ein echtes Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung und eine verpflichtende, tiefe und weiche Einstreu für alle Tiere. Und entsprechende Kontrollen, um Betrieben wie Hardegg klar zu machen, dass Schweine derart zu quälen, nicht toleriert wird. Und nicht zuletzt braucht es saftige Strafen, die bis zum Tierhaltungsverbot gehen. Ein Hardegg mit Ꞓ 1 Million Subvention pro Jahr, zahlt jede Verwaltungsstrafe ohne mit der Wimper zu zucken und zeigt dem Rechtsstaat die lange Nase!“

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