Ein geplantes islamisch-türkisches Kulturzentrum sorgt in Bad Vöslau für Aufruhr. Vor allem die zwei Minarette finden in der Nachbarschaft wenig Freude.
In Bad Vöslau (Bezirk Baden) könnte im Laufe des Jahres ein moscheeartiges Gebäude entstehen. Das Projekt, ein türkisches Kulturzentrum zu errichten, stößt laut Medienberichten vor allem wegen der zwei geplanten Minarette teilweise auf Unmut in der Gemeinde. Nun soll erörtert werden, wie die Einrichtung architektonisch aussehen soll, sagte Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer).
Arbeitsgruppe erörtert "gemeinsamen Weg"
Eine
Baugenehmigung gebe es noch nicht. In einer eigens gegründeten Arbeitsgruppe
befassen sich Vertreter sämtlicher Parteien der Gemeinde und der Bauherr,
die "Türkisch Islamische Union für Kulturelle und Soziale Zusammenarbeit in
Österreich" (ATIB), mit dem Projekt, das auf einem 1.100 Quadratmeter großen
Grundstück einen Gebetssaal, Schulungsräume und ein Jugendzentrum umfasst.
Prinz sprach von einer "konstruktiven Arbeit" und hofft auf einen "gemeinsamen Weg". Die in der Vergangenheit kritisierte Höhe der beiden Minarette soll dem Bürgermeister zufolge reduziert werden: 15 Meter entspreche der Höhe eines Nachbargebäudes.
FPÖ ist alarmiert
Kritik am geplanten Bau kam von den NÖ
Freiheitlichen: Landesparteiobfrau Abg. Barbara Rosenkranz sprach von einem
"Versuch, ein symbolisches Bauwerk in Österreich zu errichten und dabei das
angemessene Maß der baulichen Dimension bewusst zu übertreten".
Landtagsabgeordneter Gottfried Waldhäusl (F) verwies in einer Aussendung auf
ein Gutachten des Landes NÖ, wonach Moscheen in das niederösterreichische
Ortsbild passen würden. Das sei eine "bedenkliche Sichtweise".
ÖVP: Rosenkranz soll sich lieber um Strache kümmern
"Frau
Rosenkranz sollte sich schleunigst um die Wehrsportübungen ihres
Parteiobmannes Heinz-Christian Strache kümmern, statt sich in ein offenes
Verfahren verschiedenster Behörden einzumischen", reagierte
VPNÖ-Landesgeschäftsführer Gerhard Karner. "Rosenkranz sollte sich auch um
ihre offensichtlich im Kriegszustand befindliche eigene Partei in
Niederösterreich kümmern", verwies der Parteimanager in einer Aussendung
darauf, dass die "Kriegsfotos" vom niederösterreichischen Freiheitlichen
Ewald Stadler in Umlauf gebracht worden seien.