Prozess

Eigene Babys verletzt: Väter freigesprochen

Mit Freisprüchen haben zwei Prozesse um verletzte Babys am Mittwoch am Landesgericht Wiener Neustadt geendet. 

Einem 28-Jährigen konnte nicht nachgewiesen werden, seinen wenige Wochen alten Sohn mehrmals geschüttelt zu haben. Ebenfalls freigesprochen wurde ein 27-Jähriger, der seinem Baby ein zu warmes Fläschchen verabreicht und auf den Rücken geklopft haben soll. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.

Für den Schöffensenat stehe fest, dass das Baby misshandelt wurde, sagte die Richterin. Dem 28-Jährigen könne nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, dass er die Verletzungen verursacht habe. In Bezug auf den Vorwurf der Kindesentziehung sei der Tatbestand nicht verwirklicht, erklärte die Richterin. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig. Der 28-Jährige wurde enthaftet.

Dem 28-Jährigen war fortgesetzte Gewaltausübung und Kindesentziehung vorgeworfen worden. Der Mann soll seinen Ende Dezember 2024 geborenen Sohn laut Staatsanwaltschaft wiederholt mit massiver Gewalteinwirkung am Oberkörper gepackt und geschüttelt haben. Nach einem Krampfanfall am 19. Februar wurde das Baby ins Krankenhaus gebracht. Laut einem Gutachten wies das Kind Hirnblutungen und Brüche verschiedenen Alters auf. Im März soll der 28-Jährige vor der geplanten Übergabe an eine Krisenpflegemutter das Kind aus dem Spital gebracht und seiner Frau bei der Flucht geholfen haben. Seinen Angaben zufolge ging er davon aus, dass er zu diesem Zeitpunkt die Obsorge hatte. Gegen die Mutter wird noch ermittelt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten