Vermisstes Mädchen

Maddie: Ex-Verdächtiger bricht Schweigen

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Er wurde 2007 verdächtigt, etwas mit Maddies Verschwinden zu tun zu haben.

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie McCann aus der Ferienwohnung ihrer Eltern im portugiesischen Praia da Luz. Eine beispiellose Suchaktion war die Folge - doch leider erfolglos. Immer wieder gab es auch zehn Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens Nachrichten darüber, dass bei den Ermittlungen offenbar ein Durchbruch bevorstehe. Zumindest von "bedeutenden Hinweisen" war des Öfteren die Rede. Doch bisher konnte das Rätsel weiterhin nicht gelöst werden.

Keine Hinweise

Nun brach der heute 32-jährige Sergey Malinka sein Schweigen. Er wurde im Jahr 2007 verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden des kleinen Mädchens zu tun zu haben, bis heute gibt es dafür jedoch keine Hinweise. Der junge Mann war damals gerade erst mit seinen Eltern nach Portugal gezogen und arbeitete in jenem Lokal, in welchem Maddies Eltern am Tag ihres Verschwindens essen gingen.

Ins Visier der Ermittler rückte er, weil er noch in der Nacht des Verschwindens eine Stunde mit einem portugiesischen Geschäftsmann telefonierte. Er wurde mehrmals verhört, seine Computer wurden untersucht. Doch bis heute fand die Polizei keine Hinweise auf ein Verbrechen. Schon bald wurde Malinka nicht mehr verdächtigt.

Dramatische Wende

Doch durch den Verdacht nahm Malinkas Leben eine dramatische Wende. "Ich wurde zu falschen Behauptungen und Anschuldigungen bezüglich ihres Verschwindens gezwungen. Ich habe alle verloren - Jobs, Freunde, Hoffnung", erklärte der heute 32-Jährige gegenüber der britischen Nachrichtenseite "Express".

"Ich war 22 Jahre alt, ein junger Mann, der alleine in einem fremden Land war." Er habe am "Rande der Verzweiflung" gestanden, als auf sein Auto ein Brandanschlag verübt worden war. Auf den Gehsteig daneben wurde damals das portugiesische Wort "Fala", auf Deutsch "Sprich", gesprüht. Da er schließlich um sein Leben gefürchtet habe, sei er für einige Zeit weggezogen.

Neubeginn

Nun möchte der ehemalige Verdächtige den Versuch starten, ein normales Leben zu führen. Er versuche, sein Leben aus den Trümmern der Vergangenheit neu aufzubauen. "Zehn Jahre später werde ich zum ersten Mal Vater. Meine Familie ist mein Leben. Ich werde es nicht länger zulassen, dass die Lügen anderer unsere Zukunft vergiften", so Malinka.

Im Jahr 2018 soll sein Buch "Kollateral-Schaden" auf den Markt kommen, in welchem er seine schlimmen Erlebnisse verarbeitet hat.

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