Die falschen Beamten "kontrollierten" einen rumänischen Lenker und nahmen ihm Geld ab.
Unter Anwendung des "Polizistentricks" haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag an der Wiener Außenringautobahn (A22) einen rumänischen Reisenden bestohlen. Der Autohändler hatte auf dem Parkplatz der Raststätte Alland (Bezirk Baden) in seinem Klein-Lkw samt Anhänger eine kurze Pause eingelegt, als an die Wagenscheibe geklopft wurde und sich ein Mann in Zivilkleidung mit einem "Polizeiausweis" auswies.
Rumäne händigte Bargeld aus
Der Rumäne öffnete
daraufhin die Fahrertür und ließ sich "kontrollieren", wobei er in
hochdeutscher Sprache gefragt wurde, ob er Alkohol oder Zigaretten bei sich
habe. Als er dies verneinte, durchsuchte das vermeintliche Amtsorgan das
Fahrzeug. Der Autohändler händigte dem "Polizisten" Führerschein,
Fahrzeugpapiere und einen Bargeldbetrag in vierstelliger Höhe aus - der
Unbekannte nahm das Geld, stieg zu einem im Fluchtfahrzeug wartenden zweiten
Täter ein und flüchtete in unbekannte Richtung.
Fahndung läuft
Der Vorfall ereignete sich gegen 4.20 Uhr.
Der Verdächtige war 30 bis 40 Jahre alt, etwa 1,75m groß, von normaler
Statur, und hatte kurzes blondes bis brünettes Haar. Er war mit Jeans und
Jacke in blauer Farbe bekleidet und sprach akzentfrei deutsch. Von seinem
Komplizen gibt es keine Beschreibung. Hinweise sind an den Dauerdienst des
Landeskriminalamts Niederösterreich (LKA) unter der Telefonnummer
059133/30-3333 zu richten.
Im vergangenen Jahr hatte es in Niederösterreich einen von der Vorgangsweise ähnlichen Fall gegeben, der spektakulär endete: Drei Rumänen waren als "falsche Polizisten" unterwegs und nahmen anderen Ausländern an Autobahnen Geld ab. Am 19. April 2008 trafen die Männer an der S1 (Wiener Außenring-Schnellstraße) jedoch auf echte Kriminalbeamte. Als die Verdächtigen entkommen wollten, gab die Polizei Schüsse auf das Fluchtfahrzeug ab. Dabei wurde zwei Rumänen verletzt und einer tödlich getroffen.