Gesundheitsplan 2040

Gmünd geht rechtlich gegen Spitalschließung vor

In der  Gmünd eskaliert der Streit um das Krankenhaus. Nachdem bekannt wurde, dass die Einrichtung durch eine Gesundheitsklinik ersetzt werden soll, wächst der Widerstand in Bevölkerung und Gemeindepolitik.

In Gmünd hat sich der Widerstand gegen die geplante Schließung des Krankenhauses deutlich zugespitzt. Zwei Monate nach der öffentlichen Bekanntgabe der Umwandlungspläne hat der Gemeinderat nun geschlossen beschlossen, eine juristische Prüfung des Übergangsvertrages aus dem Jahr 2006 einzuleiten.

Damals wurde das Gemeindespital an das Land Niederösterreich übergeben, mit der ausdrücklichen Zusicherung, dass der Standort als öffentliches Krankenhaus weitergeführt wird. Für SPÖ-Gemeinderat Thomas Miksch ist diese Zusage weiterhin rechtsgültig. Auch Bürgermeisterin Helga Rosenmayer von der ÖVP unterstützt das Vorhaben, ein unabhängiges Gutachten einzuholen, das Klarheit über die heutige Gültigkeit des Vertrags schaffen soll.

Klinik mit Fragezeichen sorgt für Verunsicherung

Als Ersatz für das Krankenhaus soll eine neue Gesundheitsklinik entstehen. Diese Einrichtung soll ambulante Leistungen anbieten, moderne Diagnostik ermöglichen und einen rund um die Uhr besetzten Notarztstützpunkt enthalten. Doch nach einem ersten Treffen mit dem Investor Hermann Hofmeister blieben viele Fragen offen.

Weder der genaue Zeitplan noch die konkrete Ausgestaltung des Projekts wurden bekannt gegeben. Bürgermeisterin Rosenmayer sieht darin keinen gleichwertigen Ersatz. Auch Heidenreichsteins SPÖ-Bürgermeisterin Alexandra Weber betont, dass eine Einrichtung ohne Betten keine stationäre Versorgung bieten kann und damit kein vollwertiges Krankenhaus ersetzt.

Protest wächst über Bezirksgrenzen hinaus

Inzwischen haben rund 3.000 Menschen in Gmünd demonstriert und über 20.000 eine Petition unterschrieben. Im gesamten Bezirk hängen Plakate mit der klaren Forderung nach Erhalt des Krankenhauses. Auch in der tschechischen Nachbarstadt České Velenice ist die Sorge groß. Die dortige Stadtführung verweist auf die jahrelange enge Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich, die nun gefährdet scheint. Gleichzeitig wurde bekannt, dass das Landesklinikum Zwettl, das einen Teil der Gmünder Patienten übernehmen soll, bereits heute überlastet ist.

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