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Täter verletzte 62-Jährige

Nach brutaler Home-Invasion: Verdächtiger festgenommen

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Überfall in unversperrter Wohnung - 62-Jährige gefesselt und verletzt. 

St. Pölten/Gänserndorf. Nach einer Home Invasion im Juli in Gänserndorf ist ein 32-Jähriger gefasst worden. Der Wiener soll den Raub während eines Haftausgangs aus der Justizanstalt Krems begangen haben, hieß es bei einer Pressekonferenz am Montag. Bei der Tat war eine 62-Jährige in ihrem Haus überfallen und gefesselt worden. Die Frau war bereits zum zweiten Mal Opfer einer Home Invasion geworden.

Nach brutaler Home-Invasion: Verdächtiger festgenommen
© LPD NÖ
Der Verdächtige soll der Alleinstehenden am 18. Juli vor ihrem Haus aufgelauert, das unversperrte Gebäude betreten und die 62-Jährige überwältigt haben, während sie sich auf dem WC aufhielt. Nachdem der Mann die Räumlichkeiten durchsucht hatte, musste das Opfer gemeinsam mit dem Täter die Fußböden mit einem Staubsauger reinigen und auch aufwaschen, um Spuren zu vernichten. Danach wurde die 62-Jährige gefesselt. "Das Martyrium dieser Frau dauerte circa zwei Stunden", sagte Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, in einer Pressekonferenz in St. Pölten. Beute waren Schmuck, Bargeld und Münzen.

Nach brutaler Home-Invasion: Verdächtiger festgenommen
© LPD NÖ
"Weil der Fahndungsdruck zu groß wurde", sei der Mann von seinem nächsten Haftausgang nicht mehr zurückgekommen, teilte Haijawi-Pirchner weiter mit. Der Beschuldigte wurde am 7. August in Wien festgenommen. Der einschlägig vorbestrafte 32-Jährige befindet sich in der Justizanstalt Korneuburg in Haft, der österreichische Staatsbürger ist laut Polizei geständig.
 

Aufgrund von Fotos ausgeforscht

Der Verdächtige war beim Raubüberfall auf eine 62-Jährige in Gänserndorf mit Kappe, Sonnenbrille und Halstuch maskiert. Da das Opfer eine Videoüberwachung installiert hatte, konnte der 32-Jährige mithilfe von Lichtbildern - auch aufgrund eines auffälligen Tattoos am Nacken - ausgeforscht werden. Der Mann und der wegen des ersten Überfalls auf die Frau im Herbst 2018 Verurteilte kannten einander.
 
"Die Männer waren in derselben Justizanstalt untergebracht", sagte Josef Deutsch, Leiter des Ermittlungsbereichs Raub im Landeskriminalamt Niederösterreich, in einer Pressekonferenz. Bei einer Unterhaltung der beiden wegen Raubs und Eigentumsdelikten vorbestraften Häftlinge soll auch der Überfall am 23. September 2018 Thema gewesen sein, bei dem die 62-Jährige in ihrem Wohnhaus überfallen und gefesselt worden war. Kurz darauf wurde der Wiener festgenommen, er wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Einen Tipp habe der 51-Jährige seinem Mitinsassen nicht gegeben, hieß es am Montag.
 
Nicht einmal ein Jahr später - heuer am 18. Juli - wurde die Frau ein weiteres Mal Opfer einer sogenannten Home Invasion. Der Verdächtige soll sich im Garten versteckt und gewartet haben, bis die 62-Jährige mit ihrem Auto nach Hause kam. Als sie auf der Toilette war, soll er sie gegen 18.15 Uhr überfallen, in den Vorraum gezerrt und bedroht haben. Der 32-Jährige habe dabei "schwere körperliche Gewalt" angewandt, sagte Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes. Die Frau musste die Tresorschlüssel herausgeben und wurde gezwungen, die Safes im Keller zu öffnen. Danach musste sie mit dem Täter die Böden reinigen und wurde an einen Heizkörper gefesselt, bevor sich der Mann aus dem Staub machte. Gegen 21.30 Uhr konnte sich die 62-Jährige selbst befreien und die Einsatzkräfte alarmieren. Sie wurde leicht verletzt und durch die Drohungen in große Angst versetzt.
 
Der 32-Jährige flüchtete zu Fuß zum Bahnhof Gänserndorf und fuhr von dort mit dem Zug Richtung Wien. Von diesem genehmigten Haftausgang kehrte er in die Justizanstalt Krems zurück, von einem weiteren Anfang August - inzwischen waren Fahndungsfotos veröffentlicht worden - jedoch nicht. Die Handschellen klickten für den Gesuchten am 7. August in der Bundeshauptstadt. "Ein Teil der Raubbeute wurde sichergestellt", sagte Haijawi-Pirchner. Dabei handelt es sich um einen größeren Geldbetrag.
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